A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 33-34. (1996)
SÜMEGI György: Szalay Lajos levelei Kovách Aladárhoz (Dokumentumok – Österreichische Nationalbibliothek, Wien)
DIE BRIEFE DES LAJOS SZALAY AN ALADÁR KOVÁCH (DOKUMENTE - ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK, WIEN) Das über mehr als ein halbes Jahrhundert andauernde schöpferische Lebenswerk von Lajos Szalay (1909 - 1995) entstand in seiner ungarischen Heimat wie aber auch in Paris, in Argentinien und in New York (1947-1988). Die heimische wie auch die ausländische Szalay-Literatur befaßt sich in erster Linie mit seinen Ausstellungen, seinen Skizzenbüchern und mit den von ihm illustrierten Büchern. Ebenso sind mehrere Interviews und Gespräche mit Szalay erschienen. Aus seinem Briefwechsel wurden bisher keine bedeutenden, an seinen Lebensweg und seine künstlerische Laufbahn anknüpfenden Dokumente veröffentlicht. Abgesehen von den ihm am nächsten stehenden Angehörigen (mehr oder weniger nahestehende Mitglieder seiner Familie) unterhielt er briefliche Kontakte zu seinen Künstlerkollegen (z.B. zu László Gyula), zu seinen Verlegern (z.B. zu István Farkas vom Verlag Új Idők /Neue Zeiten/ und zu János Domokos vom Verlag Europa) und zu seinen Freunden (z.B. zu Aladár Kovách). Szalay sandte seine Brief-Neuigkeiten aus Argentinien und New York nach Europa, nach Ungarn und anderswohin. Sein Leben und sein Wirken sind in Briefen eingefangene Nachrichten. Seine an Aladár Kovách gerichteten Briefe lassen eine von Krisen und Konflikten belastete Periode aus dem Leben des Zeichners deutlich werden, jene Zeit des Abschieds von Argentinien (Buenos Aires) und der Umsiedelung in die Vereinigten Staaten von Amerika (New York). Seine Gründe und Motive kommen hier ebenso zu Tage wie seine Unsicherheiten und Ängste. Für den Graphiker und den Schaffenden, dem es stets daran gelegen war, seine künstlerische Ausdrucksweise und deren Möglichkeiten zu erweitern und zu bereichern, war es überaus wichtig, in Europa (z.B. in Paris) erneut ( mit Ausstellungen) gegenwärtig zu sein und wieder zu erscheinen (mit Büchern). Bei den sich wiederholenden Anläufen hierzu mußte Szalay bittere Enttäuschungen von Seiten der ungarischen Emigration erleben. Erfolglosigkeit und die ausbleibende Anerkennung lösten in ihm das Gefühl des Abgeschriebenseins und der Unzugehörigkeit aus. Aladár Kovách (1908-1979) gilt als Jugendfreund von Szalay, als einer, der auch seine Laufbahn beeinflußte, als sein Zeitgenosse und Vertrauter. Er gab das erste Skizzenbuch von Szalay heraus, das für die ungarische Kunstgeschichte von Bedeutung war (Die Zeichnungen von Lajos Szalay Hatvan). Zur Zeit ihrer Korrespondenz lebte er in Wien (9. Juni 1959 - 25. Juli 1977) und war als Redakteur (Nemzetőr, München), Schriftsteller und Journalist tätig. Sein schriftlicher Nachlaß wurde von der Österreichischen Nationalbibliothek aufgekauft. Aladár Kovach bewahrte neben den Briefen von Szalay auch die Klischeeabzüge vieler Zeichnungen von Szalay, Buchfragmente und andere Dokumente auf. Somit stellt die Aladár-Kovách-Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek Wien gleichzeitig auch ein Dokumentenarsenal ersten Ranges über Szalay dar. György Sümegi 546