A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 15. (1976)

DOBROSSY István: Gazdaság- és társadalomtörténeti adatok a miskolci céhek árulószíneinek 18–20. századi történetéhez

A MISKOLCI CÉHEK ÁRULÓSZÍNEI \ 49 WIRTSCHAFTS- UND GESELLSCHAFTSHISTORISCHE BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DER VERKAUFSHALLEN DER ZÜNFTE IN MISKOLC IM 18—20. JAHRHUNDERT (Auszug) Gegenstände und Dokumente, die sich auf die Miskolcer Zünfte bezeihen, werden im Museum aufbewahrt. Unter den Dokumenten gibt es yiele Schriften, die sich auf die Verkaufsumstände, die finanzielle Lage der Zünfte, ihre Immo­bilien und auf die Verkaufshallen beziehen. Davon ausgehend, werden in der Studie die Wanderungen der Verkaufstellen innerhalb der Stadt verfolgt. Der Verfasser verweist auf die Beziehungen zwischen den einzelnen Zünften, auf die Beziehungen zwischen den Zünften und der Stadt und auf die Beziehungen zwischen den Zünften und der Diósgyőrer Krone. Nach der Mitgliederschaft zu urteilen, ist die bedeutendste Zunft in Mis­kolc die der Schuhmacher, ihre Verkaufshalle ist auch eine der grössten. Zu­sammen mit den Schuhmachern oder neben deren Gebäude verkauften die Hutmacher, die Schneider, die Gerber und die Schlächter. Ihre Verkaufshalle war auf dem mittelalterlichen, zentralegenen Marktplatz (ung. derékpiac) der Stadt. Der Marktplatz wurde im 18—19. Jahrhundert schrittweise bebaut, an seiner Stelle entstanden Wohnhäuser, Geschäftshäuser, Strassen (Bild 1.) Mit der Bebeauung des Marktplatzes verloren die Zünfte dort ihren Platz. Als erste verhessen die Schuhmacher 1816 ihre Verkaufshalle. Dieses Gebäude ist bis heute unter dem Namen „csizmadia-szín" bekannt (Bild 2). Nach einigen Jahren folgen den Schuhmachern die anderen Zünfte, das hat zur Folge, dass Mitte des 19. Jahrhunderts Verkaufshallen der Zünfte nicht mehr auf dem Markt zu finden sind. Ihre Stelle in den Geschäftshäusern am Markt nehmen die griechischen, später die jüdischen Kaufleute ein. Neue Verkaufsstellen der Zünfte entstehen jenseits des Szinvas, in Rich­tung Mindszent (Bild 3—7). Als erste kaufen die Schuhmacher hier ein be­bautes Grundstück, das Gebäude war früher ein Gasthof und Kaifeehaus. Eine Inventurliste aus dem Jahre 1846 führt die vollständige Einrichtung des Gasthofes auf. Die Gebäude auf dem Grundstück konnten die Schuhmacher nicht aus­nutzen, daher schliessen sie ständig Mietverträge mit anderen Zünften. Da sie die Verkaufshalle und Versammlungssäle nur anlässlich der Märkte benut­zen, konnten sie in der Zwischenzeit anderweitig verwendet werden. So exis­tiert im Haus weiterhin ein Hotel, ein Kaffeehaus, eine Kegelbahn, und zeit­weilig bekommen die Wanderbühnen hier Platz. In dieser Zeit brannte das Miskolcer Theater ab, und während der Wiederherstellungsarbeiten spielen die Ensembles auf Gelengenheitsbühnen. Zum Kauf der Gebäude, zu ihrer Unterhaltung und Renovierung wurde von der Zunft eine Gründung gebildet. Mitglied der Gründung konnte jeder /

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