A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 11. (1972)

DÉNES György: Középkori vastermelés a Bódvától keletre és a tornaszentandrási ikerszentélyes templom

EISENERZEUGUNG IM MITTELALTER ÖSTLICH DES BÖDVA-FLUSSES UND DIE DOPPELCHÖRIGE KIRCHE VON TORNASZENTANDRÁS (Auszug) Am Ostufer des Flusses Bódva, nördlich vom Rakacabach, wurde wahr­scheinlich schon seit dem Bronzezeitalter Erz gewonnen und aufbereitet. Den Rohstoff dazu lieferte das sogenannte Höhlenerz im Esztramos-Berg bei Tornaszentandrás, das auch noch im XX. Jahrhundert abgebaut wurde, und das metasomatische Erz von Martonyi. Nach der Landnahme der Ungarn im IX. Jahrhundert hat sich — viel­leicht auf Grundlage früherer Spuren — die ungarische Erzgewinnung und -Verarbeitung in diesem Landstrich entwickelt. Dafür gibt es viele Beweise. In den mittelalterlichen Urkunden werden zwei Dörfer mit Namen „Kovácsi" erwähnt (kovács = Schmied). In ihrer Umgebung findet man auch heute noch Reste von Schmelzofenschlacke. Hier wurden zwar keine Ausgrabungen durchgeführt, doch am anderen Bódvaufer brachten die Forschungen Reste von Eisenerzeugung des X — XII. Jahrhunderts ans Tageslicht. Noch ein Umstand weist auf die Erzgewinnung und Eisenerzeugung hin: die um die oberungarischen Gruben rivalisierenden Familien Bebek aus Pelsöc und Csetnek bemühten sich um die auch heute noch registrierten Erzfundorte dieses Gebietes. Die Familie Bebek aus Pelsöc kommt am Ende des XIV. Jahrhunderts in den Besitz des Dorfes Szentandrás, das bis dahin — wie im Mittelalter die Bergarbeitersiedlungen im allgemeinen — königlicher Besitz war. Die Familie Bebek aus Csetnek erhält 1474 den kö­niglichen Donationsbrief für die Erzbergwerke von Martonyi und Szalonna. Letzteres Dokument ist ohne Zweifel Beweis dafür, dass dieses Gebiet im Mittelalter schon als Erzfundort bekannt war. Die oben erwähnten zwei mittelalterlichen Dörfer Kovácsi waren sicherlich Siedlungen das königlichen Dienstvolkes auf dem tornaer kö­niglichen Forstbesitz bis zum Ende des XII. — Anfang XIII. Jahrhunderts. Das Dienstvolk beglich seine Steuern mit Naturalien, in diesem Fall mit Eisen, In der erste Hälfte des XIII. Jahrhunderts waren beide Schmiede­orte wahrscheinlich schon von der Bevölkerung verlassen, weil das Dorf Kovácsi zwischen Szentandrás und Martonyi am Ende des XIII. Jahrhun­derts in den Besitz einer Kleinadelsfamilie überging. Das andere, s. g. Ober­kovácsi wird erst Urkunden aus dem XV. Jahrhundert erwähnt, doch zu der Zeit waren dort schon lange keine Eisenschmiede mehr tätig. Das Schicksal der beiden Erzfundorte Tornaszentandrás und Martonyi

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