A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 10. (1971)
KEMENCZEI Tibor: A gávai kultúra leletei a miskolci múzemban
68 KEMENCZEI TIBOR statt A Periode datiert werden kann. Bestätigt wird diese Zeitstellung auch durch die Keramikfunde der Piliny-Kultur aus Tiszakeszi-Üj szőlők, die — wie es durch den einfachsten Typus der inwendigverzierten Schale belegt ist — der Reinecke BD Periode angehören. Demnach hatte das Volk der Gáva Gruppe schon zu Beginn der Hallstatt A Periode die Theiss in diesem Gebiet überschritten. Zu ihren frühesten Funden in diesem Raum gehört das keramische Denkmalgut von Tiszakeszi-Szódadomb, wo noch Elemente der Pilinyer Keramik klar erkennbar vorhanden sind. Um diese Zeit dürften im Norden der Tiefbene die ersten kleineren Volksgruppen der transdanubischen Urnenfelder-Kultur (Siedlung von Mezőcsát) erschienen sein, 118 die später — noch während der Hallstatt A Periode — mit der Gáva-Volksgruppe verschmolzen (Funde vom Gáva-Typus in Mezőcsát). Im weiter nördlich gelegenen Berggebiet gingen die UrnenfelderVolksgruppen in dem Volk der Kyjatice Kultur auf. Mehrere, im Komitat Borsod zum Vorschein gekommene Funde der Gáva Gruppe lassen sich auf die Hallstatt A Periode datieren. In diese Zeit gehört auch das in Muhi in einem Brandgrab gefundene Rasiermesser (Taf. II, 8). 123 Eine Nachlassenschaft der Hallstatt A Periode ist auch der Bronze-Hortfund von Tállya, der in einer typischen Gáva-Urne verborgen war. m Zusammen mit Keramikfunden der Gáva Gruppe hat sich in Tarcal auch ein bronzener Wagenbeschlag gefunden, den A. Mozsolics auf die Hallstatt A Periode datiert hatte. 125 Zu den allgemein bekannten Gegenstandstypen dieser Epoche — die sich zwar auch schon früher gefunden hatten — gehören neben anderen Funden die Bronzegegenstände aus der Siedlung Boldogkőváralja (Taf. XVI, 5, 7—9). Die archäologische Forschung hatte in Südungarn und in Siebenbürgen das kontinuierliche Weiterleben der Hallstatt-A-Volksgruppen auch in der Hallstatt B Periode einhellig festgestellt. 121 Dagegen behauptet A. Mozsolics, dass sich das Bestehen der Gáva Gruppe nur auf die Hallstatt A Periode beschränkte. 127 Tatsächlich ist der Typus der uns bislang bekannten Funde einheitlich, dies ist aber unserer Meinung nach als ein Zeichen des ungebrochenen Überganges der Hallstatt B Periode, die eine organische Einheit gebildet hatten, zu werten.Im Zusammenhang damit können wir uns anhand der im Miskolcer Museum verwahrten Funde auf das in Tiszakeszi-Szódadomb erschlossene Grab berufen. Neben dem Skelett in Hockerlage fanden sich eine Urne, ein Schalengefäss, ein Wetzstein und Tierknochen (Abb. 1—2). Bei der Gáva Gruppe war die Brandbestattung üblich; die hier vorgefundene Bestattungsart stimmt gewissermassen mit dem Grabritus der präskythischen Volksgruppe von Mezőcsát überein. Das Schalengefäss mit dem spitz hochgezogenen Gefässrand oberhalb des Henkels ist ein bezeichender Gefässtypus der Hallstatt B Periode. 128 Demgegenüber trägt die Urne die unnverkennbaren Merkmale der Keramik der Gáva Gruppe. Das Grab halten wir für die Nachlassendschaft jener präskythischen Volksgruppe, die sich um die Mitte der Hallstatt B Periode im nördlichen Teil der Grossen Ungarischen Tiefbene niedergelassen hatte, aber die Urne ist ein Beweis dafür, dass die Kultur der Gáva