A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 10. (1971)

KEMENCZEI Tibor: A gávai kultúra leletei a miskolci múzemban

A GÄVA KULTÚRA LELETEI A MISKOLCI MÚZEUMBAN 69 Gruppe damals noch lebte, das heisst, dass die Gáva Gruppe die Einsiedlung der präskytischen Volksgruppe noch erlebte. Das Weiterleben der Gáva Gruppe in der Hallstatt B Periode ist un­bezweifelbar durch die Grab- und Siedlungsfunde von Somotor (Ost-Slo­wakei) bestätigt. 129 Obwohl ihre arteigene Ausprägung bereits eine selb­ständige Gruppe vermuten lässt, stammen die Prototypen ihrer Keramik unverkennbar von der Gáva Gruppe. Darin, dass diese Gruppe das Erschei­nen der Kustanovice Gruppe erlebt hat, sind wir mit J. Paulik der gleichen Meinung. 130 Dasselbe hatten auch G. I. Szmirnova und K. V. Bernjakovic von den Gruppen an der Karpatenlinie und A. J. Meljukova und I. Sves­nikov von den Gruppen der mittleren Dnjestrgegend ermittelt. 131 Doch ist diese Chronologie nicht auf das ganze Siedlungsgebiet der Gáva Gruppe gültig. Um die Mitte der Hallstatt B Periode liess sich im Norden der Tief­bene eine aus dem Osten stammende präskythische Volksgruppe nieder. 13 " Wahrscheinlich war es diese Wanderwelle, die das Volk der Gáva Gruppe veranlasste, die Hallstat Bi-zeitlichen Bronze-Hortfunde vom Typus Hajdú­böszörmény zu vergraben. m In der mittleren Theissgegend haben sich bis heute keine Beweise gefunden, die das Weiterleben der Gáva Gruppe oder aber die Ansiedlung der präskythischen Bevölkerung bezeugt hätten. Die O-W-Wanderung der präskythischen Volksgruppe hatte aber im Leben der im östlichen Karpatenbecken beheimateten Völkerschaften zweifelsohne einen Bruch verursacht. Die in Tiszakeszi-Szódadomb, Köröm-Rákóczi domb und in Prügy­Tökföld erschlossenen Siedlungsspuren, und die in Taktabáj freigelegten Gräber vermitteln uns eine Vorstellung von der Siedlungsform und den Bestattungsriten der Gáva Gruppe. Während der Erschliessung der Sied­lung waren die Reste von eingetieften Hütten, von Feuerherden und Gru­bensystemen zum Vorschein gekommen. Die Siedlungsschichte ist überall einschichtig, etwa 40—60 cm stark. Bei der Totenbestattung herrschte die Brandbestattung vor. Eine Eigenart der Gräber von Taktabáj sind die ne­ben den Urnen oder aber auf dem Leichenbrand in den Urnen liegenden Tierknochen. In den Urnen befanden sich auch kleine Schalengefässe, da­gegen kamen Bronzegestände als Grabbeigaben nur selten vor. Die Aus­grabungen in Taktabáj lassen vermuten, dass die Gräberfelder der Gáva Gruppe aus kleinen Grabgruppen bestanden. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass das hier veröffent­lichte Denkmalgut des Miskolcer Museums die Nachlassenschaft einer Volksgruppe ist, die aus den südlichen Gegenden des Karpatenbeckens in das Gebiet des Komitats Borsod eingewandert war. Sie lebte hier während der Hallstatt A und B t Periode, das heisst, in den 12—10. Jahrhunderten v. u. Z. Tibor Kemenczei

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