A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 9. (1970)

KEMENCZEI Tibor: A Kyjatice kultúra Észak-Magyarországon

A KYJATICE KULTÚRA ÉSZAK-MAGYARORSZÁGON 49 Die Kyjatice Kultur in Nordungarn (Auszug) .'Erat jüngst erschien die Bezeichnung „Kyjatice Kultur" in der prähistori­schen Forschung des Karpatenbeckens. 1962. hatte J. Paulik unter diesem Na­men das Hallstatt A-B-zeitliche Fundmaterial der Südostslowakei und Nordun­garns zusammengefaßt. 31 Zuvor hielt die Forschung diese Funde für Denk­mäler der Piliny Kultur. Erstmalig hatte Amália Mozsolics darauf hinge­wiesen, daß gegen Ende der Reinecke BD Periode der Lausitzer Kultur ver­wandte Volksgruppen in Oberungarn eindrangen und der Piliny Kultur ein Ende setzten. 32 Bei der Bearbeitung des Pilinyer Fundmaterials kamen wir zu der Er­kenntnis, daß zu Beginn der Hallstatt A Periode das in Oberungarn leben­de Volk der Piliny Kultur seine Selbständigkeit einbüßte. 33 Unsere Folge­rung stimmt mit der Ansicht J. Pauliks überein, der das Erscheinen der Ky­jatice Kultur in diesem Raum auf die Hallstatt A Periode setzt. Unter den Komponenten, aus denen sich die Kyjatice Kultur heraus­gebildet hatte, nennt J. Paulik die Volksgruppen der Piliny, Gáva, der Lau­sitzer und Podoler Kulturen. Den Beginn der Kultur datiert er innerhalb der Hallstatt A Periode auf deren jüngeren Abschnitt, ihr Bestehen bis zum Erscheinen der Skythen. 34 Der aus Nordungarn stammende Fundbestand der Kyjatice Kultur widerspiegelt ein ganz anderes Bild, sowohl hinsichtlich der Rolle der verschiedenen daran beteiligten Volksgruppen, als auch des Beginns der Kultur. Um die Geschichte der Kyjatice Kultur richtig erfassen zu können, ist eine Untersuchung der Siedlungsform, des Bestattungs­brauchtums ihres Volkes, eine sorfältige Analyse der Töpferei und des Bronzegewerbes nötig. Wir unterscheiden drei verschiedene Hauptsiedlungsformen der Kyjati­ce Kultur : nicht befestigte Freiluftsiedlungen, Erdburgen und Höhlenwoh­nungen. Die nicht befestigten, einschichtigen Siedlungen bestanden aus eingetief­ten Wohnstätten und lagen im Ufergelände von Flüssen oder Bächen. Im nordungarischen Bergland gibt es zahlreiche prähistorische befes­tigte Siedlungen. Ein Teil derselben wurde vom Volk der Piliny Kultur in der Spätbronzezeit gebaut (Kisterenye, Benczurfalva, Felsőtárkány, Bükk­aranyos), der größere Teil aber entstand zur Zeit der Kyjatice Kultur (Rom­hány, Szanda, Mátraszentimre, Szilvásvárad, Säly, Bükkszentlászló, Tapol­ca), beziehungsweise wurde kontinuierlich bewohnt (wie beispielsweise Fel­sőtárkány, Benczurfalva). Dieser Gruppe ist wahrscheinlich auch die Sied­lung Dédes-Földvár zuzuordenen. Das genaue Alter der letztgenannten Sied­lungen ist uns noch nicht bekannt, weil dort noch keine Funde zum Vor-

Next

/
Oldalképek
Tartalom