A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 8. (1969)

K. VÉGH Katalin: Kelta leletek a miskolci múzeumban

KELTA LELETEK A MISKOLCI MÚZEUMBAN 85 genstände: Taf. VII, 6—9, Taf. VIII, 1—11, Taf. XIII, 1—3, Taf. XVIII, 4—6, Tal XXII, 3—5, 7. I. Hunyady datierte die Gräber von Radostyán auf das Ende der La Тепе С Periode [91]. Analogien der Fibeln auf Taf. VIII, Nr. 1, 5—6 erschie­nen gegen Ende des 2. Jahrhunderts. Auch die Schüsseln des Skelettgrabes in Sajóbábony (Taf. XXIII, 3, 5) ge­hören in das 2. Jahrhundert. 1962 wurde in Sajószentpéter bei der Freilegung von skythischen Gräbern auch ein keltisches Skelettgrab (Abb. 2) mit Fibel, Eisentorques und Lanze ent­deckt (Taf. IX, 2—3, 6, Taf. XX, 1—3). Fibel und Lanze gestatten eine Datierung auf die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts. In Szerencs (Ondi dűlő) wurden in den 1960er Jahren aus einem mit Stei­nen bedeckten Grab folgende Gegenstände geborgen: ein Töpfchen, eine Schüs­sel, "zwei eiserne Lanzenspitzen (Taf. XIX, 1—4), die das Grab auf das Ende des 2. Jahrhunderts datieren. Es konnte festgestellt werden, daß die bis jetzt in unserem Bezirk aus licht gekommenen keltischen Denkmäler auf die Zeit vom 2. Jahrhundert bis zur Mitte des 1. Jahrhunderts v. u. Z. datierbar sind. Es fehlen die charakteris­tischen Funde des 3. Jahrhunderts, so z. B. Funde vom Typ Dux. und es hatten sich auch keine Fibeln mit rahmenartigem Fuss der Spät-La Téne Zeit von der Mitte des 1. Jahrhunderts v. u. Z. bis zum Beginn unserer Zeitrechnung ge­funden. Die Folgerungen, die sich aus dem Fundmaterial ziehen lassen, werden auch durch die historischen Ereignisse bestätigt. Die archäologische und historische Forschung kamen zu der Erkenntnis, daß die Kelten erstmalig im 4. Jahrhundert v. u. Z. in den heutigen ungarischen Raum eingedrungen waren. Doch besitzten wir keine Funde aus dem 4. Jahrhundert, die das Seßhaftwerden der Kelten bes­tätigen würden. Erst seit dem 3. Jahrhundert ist die Anwesenheit der Kelten im Karpatenbecken mit Gewißheit nachweisbar [92]. Am frühesten erschienen sie in Westungarn. In der südwestlichen Slowakei sind nur spärliche Funde aus dieser Zeit bekannt, der Großteil des keltischen Denkmalguts stammt vom Ende des 3. Jahrhunderts [93]. Die zusammenhängenden Gräberfelder, die sich vom Donauknie ausgehend in NO-Richtung im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet, in Linie Kassa und Obertheißgegend bis zur Karpaten-Ukraine dahinziehen, sprechen schon von einer neueren Einwanderungswelle der Kelten. Auch das Denkmalgut dieses Gebiets wird reichhaltiger [94]. Neben Skelettgräbern erscheinen in dieser Zeit auch Brandbestattungen. In diese Epoche gehören die birituellen Gräberfelder der SW-Slowakei [95]. Das keltische Denkmalgut des Bezirks Borsod stimmt mit dem der slowakischen Gräberfelder überein. Die Kelten stießen im Karpatenbecken mit den Skythen zusammen. In sky­thischen Gebieten sind die Kelten erst im 2. Jahrhundert archäologisch nach­weisbar [96]. In unserem Fundamaterial sind die handgemachten Schüsseln mit eingezogenem Rand, die handgemachten Gefäße mit Buckelverzierung und die auf der Drehscheibe hergestellten henkeligen Töpfe skytischer Herkunft [97]. Zum Schutz gegen die germanischen Angriffe erbauten dann die Kelten ge­gen Ende des 2. Jahrhunderts ihre Festen (oppidum). Ihre Blütezeit setzt J. Filip ungefähr auf die Jahre zwischen 125 und 50 [98]. In unserem Bezirk ist nur ein Oppidum bekannt, die sogenannte „Große Schanze" von Bükkszentlászló. Dieser

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