A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 6. (1966)

KEMENCZEI Tibor: Koravaskori bronz raktárleletek a miskolci múzeumban

FRÜHEISENZEITLICHE BRONZE-DEPOTFUNDE IM MUSEUM VON MISKOLC 79 Bei der Besprechung der früheisenzeitlichen Depotfunde Nordungarns dürfen wir die Frage des Bronzefundes von Szanda nicht unerwähnt lassen. Dieser Fund weicht vollkommen von den bis |jetzt gennanfen Funden ab, und gehört der Gruppe der präskythischen Funde an. Sándor Gallus datierte ihn auf die Hallstatt В Periode, während János Harmattá ihn — aufgrund eines Armringes — auf den Beginn der Hallstatt С Periode setzte. Die Trense (Mundstück) des Depotfundes von Szanda stimmt — wie es S. Gallus und J. Harmatta festgestellt hatten —• mit den gleichartigen Funden von Füzesabony überein. Die Grabungen der letzten Jahre — vor allem die Freilegung des Gräberfeldes von Mezőcsát — hatten die Denkmäler jenes Volkes, das nur durch die lange Zeit hindurch alleinstehenden Funde des Gräberfeldes von Füzesabony vertreten war, durch zahlreiche Funde berei­chert. Diese Fundorte liegen im nördlichen Teil des Tieflandes, der sich am Fuss des Bükk- und Mátragebirges dahinzieht (Tiszakeszi, Ároktő, Mezőcsát. Tiszafüred, Makler, Füzesabony, Insel Csepel). Das Erscheinen der Fundgruppe gegen Ende der Hallstatt В Periode, für die das Gräberfeld von Füzesabony bezeichnend ist, war im nördlichen Teil des Tieflandes gewiss nicht die Folge einer inneren Örtlichen Entwicklung, be­deutete vielmehr das Auftreten eines neuen Ethnikums. Darauf deutet auch die Tatsache, dass an Stelle der allgemein gebräuchlichen früheisenzeitlichen Brandbestattung die Körperbestattung als Grabsitte in den Gräberfeldern des neuen Volkes getreten war, und auch das Auftreten von Eisengegenständen und von Bronzen östlicher Prägung (Depotfund von Szanda). Die unmittel­baren Beziehungen weisen nach dem östlichen Tiefland, nach Siebenbürgen. Wahrscheinlich war es diese Völkerbewegung, die in Nordungarn das Ver­graben der Hallstatt B-zeitlichen Bronzegegenstände veranlasst hatte. Es ist möglich, dass auch die in der Oberen Theissgegend zum Vorschein gekom­menen Hallstatt B-zeitlichen Bronzefunde aus dem gleichen Grund verborgen wurden. Der Depotfund von Szanda ist wahrscheinlich schon die Hinterlassen­schaft der östlichen Volksgruppe, und ist zeitlich unstreitig jünger, als die De­potfunde mit Bronzegegenständen westlicher Prägung, die auf die Hallstatt В Periode gesetzt werden können. Die westliche Verbreitung von Bronze­gegenständen des sog. präskythischen Typs hatte wahrscheinlich mit dieser Völkerbewegung begonnen. Mit dem Depotfund von Szanda schliesst eigentlich die Entwicklung des früheisenzeitlichen Bronzegewerbes im Oberungarischen Raum. Zusammen­fassend kann festgestellt werden, dass dieses Gebiet während der ganzen Bronzezeit eine der Bronzegewerbezentren des Karpatenbeckens war. In der frühen und mittleren Bronzezeit stand dieses Gebiet nach Siebenbürgen zwar an zewiter Stelle, entfaltete sich aber zur Zeit der Pilinykultur (Reinecke ВС — Hallstatt Ai) zu einem sehr bedeutenden Bronzegewerbezentrum. In der ersten Hälfte der Früheisenzeit (Hallstatt A2 — Hallstatt B) wären vornehm­lich Bronzegegenstände westlichen und nordwestlichen Typs allgemein ver­breitet, die östlichen Formen, d. h. die Produkte des Metallgewerbezentrums der Oberen-Theissgegend-Siebenbürgens erscheinen in kleinerer Zahl. Die

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