A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 5. (1965)

KOMÁROMY József: Herman Ottó levelei a miskolci múzeumban

DIE CHRONOLOGIE DER HORTFUNDE VOM TYP RIMASZOMBAT 113 Óbuda ist — wie es I. Bona mit Hilfe von Analogien sehr treffend ausgesagt hatte 93 — ein Erzeugnis des Kosziderischen Metallgewerbes. Eine Rekonstruktion dessen, wie eigentlich die Handschutzspirale gebräuch­lich war, hatte Childe versucht. Die Schlinge wurde derart auf dem Arm hochgezogen, daß die Spirale die Brust bedeckte. 94 Diese Art des Tragens aber hinderte den Träger der Handschutzspirale stark an der freien Bewegung. Die zwischen den Handschutz­spiralen und den Diademen bestehende formale Übereinstimmung liefert den Beweis hinsichtlich der Bestimmung. In der Mitte der Spiralen der in Vácszentlászló und Istenmező gefundenen Diademe sind genau solche kleine, spitze Plättchen angebracht wie Handschutzspiralen sie haben. Auch die Strichgruppen des Ornaments bilden die gleichen Winkel. Auch bei einigen Armspiralen mit Spiralscheiben können wir die gleichen Elemente beobachten. Dieses überraschende Übereinstimmen von drei ver­schiedenen Bronzegegenständen kann nicht einfach der Technik oder den Über­lieferungen eines Metallhandwerks zugeschrieben werden. Zweifelsohne stellen sie die gleiche Symbolik dar, verkörpern den gleichen Gedanken. Wenn wir die Diademe für den Besitz von Stammeshäuptlingen halten, — und wir haben allen Grund dies mit Berücksichtigung des Grabes von Istenmező zu tun — dann müssen wir auch die Handschutzspiralen für Rangabzeichen halten. Daß sie sich zum Tragen nicht eigne­ten spricht dafür, daß sie nicht für praktische Zwecke bestimmt waren. Im Metallgewerbe der Koszider-Hortfundgruppe wurde wahrscheinlich auch der Armreifen aus einem Doppeldraht mit einem zweifach gegliederten Abschluß herausgebildet. A. Mozsolics 95 hält den frühbronzezeitlichen Noppenring für den Aus­gangspunkt dieser Entwicklung, der zu den früheisenzeitlichen Formen geführt hatte (Felsőzsid, 96 Ófehértó, 97 Velemszentvid, 98 Carini, Zgorja Hajdina, Maribor, Mokro­nog"). Zwischen den beiden unterschiedlichen Typen stehen — ihrer Ansicht nach — die Funde von Ógyalla und die von Westungarn. Ganz ähnliche Formen begegneten auch in den Hortfunden von Pétervására II (Taf. III, 7) und von Borsodgeszt Tai IX, 4). Unmittelbare Entsprechungen sind uns aus dem Goldfund von Lovas, 100 und den Kosziderhortfunden von Glasinác 101 bekannt. In dem Hortfund von Velika Vribica, der dem Hortfundharizont von Koszi­der angehört, kommt eine Analogie des kurzen durchlochten Bronzestäbchens von Borsodgeszt vor (Taf. X, 24). 102 Dies könnte bedeuten, daß es aus dem Kosziderkreis in das Gebiet der Pilinyer-Kultur gelangt war. Eine Abwandlung fand sich im Fund von Tornyosnémeti. 103 In einigen Rimaszombat-Hortfunden begegnen Knopfsicheln (Abaujszántó, Taf. XX, 5;Sajógömör, Taf. XXVII, 1-7; Miskolc, Taf. XII. 3, 4, 6; Benczurfalva I ; Szendrőlád). 104 Im Karpatenbecken trat dieser Sicheltyp erstmalig im Metallgewerbe des Kosziderkreises auf. 105 Von hier hatte ihn wahrscheinlich auch die Pilinyer-Kultur übernommen (Gräberfeld von Nagybátony 106 ). Doch bedeutet dies keinesfalls, daß die Knopfsicheln in den Funden vom Rimaszombat-Typ nur auf diese Vorstufe zurückgeführt werden können. Knopfsicheln waren in ganz Mitteleuropa seit der mittleren Bronzezeit bis zur Früheisenzeit gebräuchlich, 107 so daß das Erscheinen der Knopfsicheln im Raum der Pilinyer-Kultur auch unabhängig von dem Metall­gewerbe der Koszidergruppe denkbar ist. Einer der bezeichnendsten Funde der Pilinyer-Kultur ist die Scheibenkopf­nadel mit Öse. Sie begegnet gleicherweise unter Grabfunden (Zagyfapálfalva, Nagy­bátony, Piliny-Borsos 108 ) aber auch in Hortfunden (Kisterenye, Taf. I, 3—5; Taf. II 1, 2, 4, .5; Barcika, Taf. XVII, 20-21; Salgótarján; Sajógömör, Taf. XXVIII, 1-4, 8 Herman Ottó

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