Gyuricza Anna: Reneszánsz kályhacsempék Északkelet-Magyarországról (Borsodi Kismonográfiák 37. Miskolc, 1992)

Die in diesem Kapitel behandelten Ofenkacheln sind unglasierte und grunglasierte Stücke. Ofenkacheln aus dem Ende des XVI. Jahrhunderts und dem Anfang des XVII. Jahrhunderts A) Zentral verzierte Ofenkacheln Die zu dieser Gruppe gereihten Ofenkacheln werden durch ihre Verzierungsart zusammengefaßt. Bei allen ist die mit Renaissancekasetten verwandte Anwendung von zentral angeordneten Kompositionen kennzeichnend. In Füzér vertreten diese Gruppe die Kacheln Nummer 51 -80., in Kéked die mit der Nummer 227-230., in Pacin die Ofenkacheln Nummer 123-141., 159-164., 175­176. und in Szerencs das Fragment Nummer 251. B) Ofenkacheln mit Textilmuster Ein beliebtes Element der Renaissance-Verzierungskunst ist das ausgestreckte Muster, welches zur häufigsten Verzierung der Kacheln aus dem XVII. Jahrhundert wurde. Im wesentlichen konnten aus den einzelnen Elementen ohne Ende weitergespon­nene Muster gebildet werden. Das Aufeinanderfolgen der Komponenten ergibt ein aus­serordentlich dekoratives Muster. Beim untersuchten Material kommen in glasierter und unglasierter Ausführung alle Variationen vor. Solchartige Kacheln sind die in den Zeich­nungen 81., 83. aus Füzér, 148., 191. aus Pacin, 283. aus Sárospatak und Nummer 258. aus Szerencs stammenden Stücke. Ofenkacheln habanischer Abstammung Die Kacheln Nummer 89-90. aus Füzér vertreten einen in Nordostungarn sehr häufig vorkommenden Typ. Von den HabanansiedKingen der Mähren über Pozsony (Bratislava) bis hin nach Siebenbürgen lebte das Muster der Ofenkachel Nummer 90. im XVm. Jahrhundert als kennzeichnende Habanverzierung und ging so traditionell in die Kunstgeschichte ein. Das Volksandenken bewahrte diese Tradition bis zu unserem Jahr­hundert. Die Wurzeln dieser beiden, dem Renaissance-Kompositionsprinzip mit Textilien folgenden Muster sind in den Ansiedlungen der mährischen Neuchristen zu suchen. Diese beiden Typen können im behandelten Material überall angetroffen werden. Aus Pacin die Fragmente Nummer 154-156., aus Sárospatak die mit der Nummer 289., 296-297. und aus Szerencs 252-257. Alle kommen in unglasierter Variation, mit grü­ner und brauner Bleiglasur, sowie bunter Zinnglasur (weiss, grün, gelb, schwarz) vor. In Pacin und Kéked wurden mit marmorierter Technik angefertigte Kacheln ge­funden. Aufgrund der damit verbundenen Muster konnten vier Abwandlungen bestimmt 172

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