Dobrossy István: A miskolci vendégfogadók és a vendéglátás története 1745-1945 (Borsodi Kismonográfiák 21. Miskolc, 1985)

István DOBROSSY DIE GASTFREUNDSCHAFT VON MISKOLC. DIE GESCHICHTE DER GASTWIRTSCHAFT IN DER STADT (Auszug) Die Weinkeller am Avas-Berg in Miskolc haben Jahrhunderte lang nicht nur der Einlagerung des guten Weines von Avas und der Umgebung gedient, sie sind gleichzeitig - neben der Entwicklung des bedeutenden Weinhandels und der verknüpften Gewerben — auch zum Symbol der Gastfreundschaft von Miskolc geworden. Die Kellergeschosse sind - auch noch in den 1950-60-er Jahren - mit den Gesellschaften „der guten alten Weinbauer" voll gewesen, der Weinberg hat von der frohen Laune beim Weine widerhallt. Der Ruf der Gastfreundschaft von Miskolc wurde auch in Reim besungen, zahlreiche berühmte Persönlichkeiten, so Schriftsteller und Politiker sind hier oft zu Gaste gewesea Ferenc Móra, Zsigmond Móricz, József Lévay, die bekannten Schriftsteller am Anfang unseres Jahrhunderts haben auf dem Avas-Berg eine sog. literarische Tischgesellschaft gegründet, wo die Mitglieder auch ein Namensweinglas erworben haben. Der Kellerwirt hat sie immer mit diesem Glas bewirtet, dieser Namensglas hat die Gäste zur Bestätigung und Propagierung des guten Rufes vom Wein und der Gastfreundlichkeit verpflichtet. (Die Mehrheit dieser Gläser ist heutzutage in der Sammlung des Museums von Rima­szombat zu sehen.) Über die Geschichte der Gastfreundschaft und des Gastgebens von Miskolc haben wir seit dem 15. Jahrhundert Angaben. In der Abtei von Tapolca wurden solche Aufzeichnungen geschaffen, wo die Zubehöre und „das Menü" einer Bewirtung von 50 Personen vorgezählt sind. Eine weitere interessante Angabe: Miklós Oláh hat im 16. Jahrhundert in seinem Werk M. Hungária et Atila gewisse speziale Tanzen von Miskolc erwähnt, seine Beschreibung ist gleichzeitig ein Beweis dafür, dass „das lustige Volk" in Miskolc einen jeden gastfreundlich bewirtet hat. Die Dokumente aus der Epoche der türkischen Besetzung beschreiben die traurige „Pflichttraktaten" der Steuerzahler, Die Bewirtung und Verpflegung des Heeres von den siebenbürgischen Fürsten in dem Unabhängigkeitskrieg, und später die Verpflegung des Fürsten Ferenc Rákóczi, seiner Offiziere und seiner französischen Gäste ist aber fiir die Bevölkerung von Miskolc eine angenehme Gastgeberpflicht gewesen. Unter den Ungarnbeschreibungen der ausländischen Reisenden in den vergangenen Jahrhunderten ist eine von zwei russischen Popen, die am Anfang des 18. Jahrhunderts auf dem Hinwege nach Italien, zum Papst auch durch Ungarn gefahren sind, erwähnens­wert. In der Beschreibung wird auch die Gastfreundlichkeit der Bürger von Miskolc angeführt Die Gastgeber haben den zwei Reisenden in einem Weinkeller am Avas hervorragenden Wein angebotea Nachdem die Gäste - ein bisschen duselig - schlafen gegangen sind, hat man aber ihre Hüte zum Spass ausgewechselt Seit dem 18. Jahrhundert hat die Stadt Miskolc für den Titel der freien Königstadt gekämpft diese Bestrebung hat die Vorsitzenden zum ständigen Gastgeben und zu Gratistraktaten bewegt. So haben sie auf die Gewinnung der Privilegien gehofft aber umsonst. Dieselbe Epoche ist die Blütezeit des Zunftwesens gewesen, die Zunftmitglieder haben vielerleie protokollare Gelegenheiten, das Menü dieser Zunftfestmahle spiegelt die zeitgenössische reiche Speiseauswahl und die Ernährungsbräuche. Am Ende des 18. Jahrhunderts sind auch die hervorragenden Persönlichkeiten der Aufklärung in der Stadt herumgekommen, denen die sympathisierende Jugend von Mis­146

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