Feld István - Juan Cabello: A füzéri vár (Borsodi Kismonográfiák 11. Miskolc, 1980)

liehen Soldaten zu unbrauchbar gemacht: sie haben die Dächer und Decken abgebrannt. 90 Im 18—19. Jahrhundert waren die Mauern der Burg zu Bauar­beiten ins Dorf weggetragen. Die ersten Stiche und Zeichnungen, die über die Ruinen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts geschaf­fen waren, zeigen die Burg fast vollkommen in dem heutigen Zustand (Abb. 3., 4., 5., 16., 18.). Anfang unseres Jahrhunderts erhob sich eine Bewegung zur Rettung der Ruinen, die zwischen 1934— 1936 zur Konservierung der Burgkapelle und des Torturmes führte (Abb. 16., 13.), aber die geplanten Rekonstruktionsarbeiten konnten schon nicht verwirklicht werden (Abb. 25., 26., 63.). Im Jahre 1977 entschloß sich das Baudenkmalamt die erhalten gebliebenen Teile der Burg zu restaurieren. Die erste Etappe dieser Arbeit war eine kurze archäologische Forschung: die Sondierung des ganzen Burgareals durch Suchgräben und die Aufschließung des Nordost-Teiles der Burg (Abb. 1.). Auf Grund dieser, noch überhaupt nicht vollständigen Unter­suchungen können wir versuchen, die architektonische Entwicklung der Burg Füzér kurz zu skizzieren. Sie hatte in ihrer ersten Form im 13. Jahrhundert eine Umfassungsmauer mit unregelmäßigen, ovalen Grundriß, im Nordosten ein einfaches, schmales Tor und in Südwesten einen Palast, dessen Grundriß noch nicht genau aufge­deckt ist (Abb. 8., .). Es ist möglich, daß die Zisterne, im west­lichen Burghof auch aus dem 13. Jahrhundert stammt, wie die in Felsen gehauene äußere Aufgangstreppe, wodurch die Burg zu erreichen war (Abb. 7.). Im Hof sollten noch aus Holz gebauten Wirtschaftsgebäude stehen. Das entspricht der Form der anderen zeitgenössigen ungarischen Feudalburgen, zwar über diese Frage die Forschung noch nicht einig ist. 16-20 Im 14. Jahrhundert sei der Palast weitergebaut worden, viel­leicht mit einer Burgkapelle erweitert — zum Bau der heutigen Kapelle wurden nämlich Steinschnitzereien aus einem früheren Gebäude verwendet (Abb. 32/1.). Entweder noch im 14. Jahrhundert, oder schon in der Perényi-Zeit entstand — zum Teil aus Represan­tationszwecken, 31 zum Teil für die Verstärkung des Burgeinganges — der zweistöckige Torturm (Abb. 12., 62.), und das frühere Tor wurde eingemauert. Mitte des 15. Jahrhunderts ließ Johann Perényi oder sein Sohn Stephan eine Kapelle zur südlichen Außenmauer des Palastes bauen. Die Füzérer Kapelle ist ein Meisterwerk der ungarischen Spätgotik. Mit ihrer technischen Lösung — ohne Strebepfeiler, nur mit einem massiven Unterbau (der keine untere Kapelle ist!) und mit ihren Einzelformen — Sitznischen, Wandpfeiler mit Baldachi­152

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