Veres László: A Bükk hegység üveghutái (Borsodi Kismonográfiák 7. Miskolc, 1978)

ofen gebracht, wo die Gabel von Glas entfernt wurde. Bei den so hergestellten Produkten kann an deren Unterseite eine muschel­förmige, brüchige Oberfläche beobachtet werden, die in der Fach­sprache als Nabel (ung. köldök) des Glasgegenstandes bezeichnet wird. Leitender Gedanke bei der Gründung der ersten Glashütte im Bükk-Gebirge war die Nutzung des Baumbestandes des Waldes. Die Glasherstellung betreffend wird in den zeitgenössischen Zu­sammenschreibungen regelmässig aufgeführt, dass nach Er­schöpfung der bezeichneten Waldgebiete neue, beumreiche Gebiete benutzt werden konnten, bzw. nach damaliger Gewohnheit wurde die Hüttenanlage in das neue Gebiet verlegt. Das war wirtschaft­licher als der Holztransport. In der Mitte des 18. Jahrhunderts weisen verschiedene Anzeichen auf die Erschöpfung der Waldge­biete der Glashütte hin. Einerseits gab der Kammerprefekt öfter Erlaubnis zur Holzbeschaffung aus entfernteren Gebieten, ande­rerseits befahl er den Bewohnern der umliegenden Siedlungen gegen ihre Verpflichtung zur Fronarbeit Holz zur Glashütte zu schaffen. Die erste Glashütte im Bükk-Gebirge, die Óhutaer (heute: Bükkszentlászló) Hütte, wurde 1755 in ein neues, wald­reiches Gebiet umgesiedelt. Die Glasherstellung wurde in Űjhuta (heute: Bükkszentkereszt) fortgesetzt. Während der zweihundert­jährigen Geschichte der Glasherstellung im Bükk-Gebirge musste die Glashütte viermal auf einem neuen Gebiet aufgebaut werden. So wurde ab 1790 in Répáshuta, ab 1834 in Gyertyán völgy Glas hergestellt. Je ein Gebiet garantierte für 30 bis 50 Jahre eine öko­nomische Produktion. Im Bükk-Gebirge wurde bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Glasherstellung mit unveränderter Technologie fortgesetzt. Mehrere Faktoren verhinderten die Entwicklung der Glasindustrie im Bükk-Gebirge, die Anwendung des Kristallstils, der seit Mitte des 18. Jahrhunderts in Europa heimisch wurde. Einerseits konnten die zwischen 1755—1790 und 1790—1834 in Üjhuta und Répáshuta arbeitenden Betriebe keine Steinbrechermühlen (ung. törőmalom) benutzen, weil sie auf wasserarmem Gebiet lagen. Die Steinbrecher­mühle beider Betriebe arbeitete in Óhuta, und der Transport der Rohstoffe bereitete besonders im Winter Schwierigkeiten. Das Fehlen von Wasserenergie vereitelte die Anwendung der schon damals verbreiteten technischen Mittel, Schleif- und Wetzein­richtungen. Die Hütten mussten aber unbedingt auf diesem Gebiet an­gesiedelt werden. Bekannt sind die Forstwirtschaftspläne der Diós­győrér Kammergüter, die das Abforsten der einzelnen Waldgebiete zeitlich bestimmten und die Fortsetzung der Glasherstellung in neuen Gebieten zum Ziel hatten. Auch der Besitzer der Diósgyőrér 62

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