Veres László: A Bükk hegység üveghutái (Borsodi Kismonográfiák 7. Miskolc, 1978)

ungarische Arbeiter in der Hütte. Die Glasbläser galten als Lohn­arbeiter, wie eine Verordnung der Szepeser Ungarischen Kammer aus dem Jahre 1735 informiert. Dieses Dekret in lateinischer Sprache besagt eindeutig, dass die Glashüttenarbeiter „nicht als herrschaftliche Diener oder als Lehnsknechte zu betrachten sind, in ihren Rechten unterscheiden sie sich von der übriger Bevöl­kerung". Sie brauchten keine Steuern zu zahlen, konnten ohne Einschränkung die Waldwege benutzen und das zum Kalkbrennen und Glasmachen nötige Holz schlagen. Die Hüttengesellen waren ausschliesslich Angestellte der Hüttenmeister, von ihnen bekamen sie ihre Lohnung in Geld und Naturialien. Die Diósgyörer Kammer konnte keinen Anspruch auf ihre Diente erheben. Das Gebäude der ersten Glashütte im Bükk-Gebirge war ein Bau aus Holz und Steinen mit einem Schindeldach und wier Ein­gängen. Vier Öfen dienten der Glasherstellung. In einem aus Stei­nen gebauten Ofen wurde der im Wasser eingeweichte Sand ge­trocknet, der mit Pottasche und Kalk vermischt zur Herstellung der Glasmasse benutzt wurde. Dieser Ofen war auch gleichzeitig der Werkstattofen. Aus der Glasmasse, die hier aus den Grund­stoffen zusammengeschmolzen wurde, stellten sechs Arbeiter Glas­gegenstände her. In einem anderen Ofen mit zwei Schornsteinen wurde Holz getrocknet, das zum Heizen und zur Herstellung von Holzasche gebraucht wurde. Ein grösserer Ofen mit breiter Öffnung diente der Herstellung von Fensterglas. Der vierte Ofen war der sog. Kühlofen, in dem die Produkte auf regulierbaren Feuer ab­gekühlt wurden, da das Glas auf Grund seiner physikalischen Eigenschaften an der Luft gesprungen wäre. Die in den Hütten­inventaren aufgeführten Gegenstände verweisen auf die Glas­herstellung durch Blasen. Der wichtigste Gegenstand dieser Her­stellungsmethode war die ungefähr 1,5 m lange, an beiden Enden trichterförmige Glasbläserpfeife (ung. fúvópipa), die mit Holz um­kleidet auch imerhitzten Zustand in die Hände genommen werden konnte. Während der Glasherstellung tauchte der Glasbläser das Ende der Pfeife in die Glasmasse, die in Tiegeln im Schmelzofen stand. Aus der herausgehobenen Masse blies er eine kleine Blase. Nachdem er den Vorgang öfter wiederholte, gab er mit Hilfe einer Form dem Produkt die gewünschte Gestalt. Das Aussehen und die Verzierung der Gegenstände wurde nicht nur durch Formen, son­dern auch durch Zangen, Klammern und andere Werkzeuge auf der Arbeitsbank und durch Schwingen erreicht. Der fertige, aber noch formbare Gegenstand wurde an seiner der Pfeife entgegen­gesetzten Seite, also an seinem Boden, mit einem Eisenstab gefasst. Durch ein ruckartiges Ziehen der Pfeife gelangte der Gegenstand an das Ende des Eisenstabes oder der Gabel (ung. ragadópálca). 61 Die fertigen Gegenstände wurden mit Hilfe der Gabel in den Kühl-

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