Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 35 (1990) (Pécs, 1991)
Történettudományok - Pickl, Othmar: Nachschub für Pécs/Fünfkirchen im Kriegswinter 1686/87
108 О. PICKL die im Februar nicht nach Fünfkirchen hatten gebracht werden können, auf der Drau bis in die Gegend von Old trasportiert." Der Generalwachtmeister Graf Gabriel Vecchia sollte als Kommandant zu Siklós die Nachschubgüter am Lendplatz an der Drau bis zu ihrem Abtransport nach Pécs entsprechend sichern. General Thüngen aber wurde aufgefordert, einen entsprechenden Konvoi an die Drau zu senden. 51 Trozdem war die Verpflegungssituation in Pécs Ende März 1687 wieder einmal kritisch, weil der vorhandene Proviant nur noch für 3 bis 4 Wochen reichte. Ausserdem brauche man auch Bargeld für die Fortifications arbeiten zu Pécs, Siklós und für die Schanze an der Drau bei „Otava" (= Oito, heute Old). 52 Um den notwendigen Nachschub nach Pécs zu bringen, erhielt Vizegeneral Graf von Trautmansdorff am 1. April 1687 den Befehl, er möge die militärische Begleitmannschaft für den Transport stellen. Ausser dem Proviant und den sonstigen Nachschubgüter wurde auch Geld für die in Fünfkirchen tätigen Handwerker abgesandt. Zwar konnte man den Nachschub bereits auf dem Wasserweg der Drau durchführen, musste zu diesem Zweck allerdings die Schanze bei Old stärker befestigen. Diese Schanze „unweit von Siklós" war nämlich der einzige Ort, wo man die auf der Drau herangebrachten Nachschubgüter sicher an Land bringen konnte. Da an dieser Stelle auch eine Schiffsbrücke über die Drau geschlagen werden sollte, mussten die notwendigen Plätten möglichst bald dorthin transportiert werden. 53 Am schwierigsten war auch diesmal die Aufbringung des Zugviehs. Man brauchte nämlich zum Transport der Nachschubgüter von der Drau nach Pécs mindestens 15 Fuhrwerke und zum Transport des Nachschubs nach Siklós 5 Fuhrwerke. Die Aufbringung der Zugtiere und eines zusätzlichen Kontingentes von Schlachtvieh für Pécs und Siklós wurde gleichfalls dem Vizenkanzler Graf von Trauttmansdorff anbefohlen. 54 Am 16. April 1687 erging von Wien ein weiterer wichtiger Befehl an die innerösterreichische Hofkammer in Graz. Der kaiserliche Proviantkommissar des Corps zwischen Drau und Save, Elias Holzer, solle in Siklós 30 Backöfen samt den dazugehörigen Gebäuden errichten lassen. Dazu benötigte man 30 Maurer, 51 Ebd. HK 1687— III— 58. Ausser Proviant und Hafer wurden bei dieser Gelegenheit 120 ce Pulver und 90 ce Lunten (=zusammen 11,76 to) nach Pécs geschickt. 52 LRA Graz HK 1687— IV— 3. Auf dieser Schiffbrücke überquerte im Juli 1687 die kaiserliche 20 Zimmerleute und 60 Handlanger. Dem Magistrat der Landeshauptstadt Graz wurde befohlen, die entsprechenden Leute aufzutreiben. Es zeigte sich allerdings, dass kein Grazer Handwerker bereit war, sich auf einen so gefährlichen Posten wie Siklós zu begeben. Aus diesem Grund wurde ein Aufruf an alle Städte und Märkte der Steiermark erlassen, sie mögen Bäcker, Maurer und Zimmerleute auffordern, sich im Feldzug des Jahres 1687 „pro communi patrii" gebrauchen zu lassen. 55 Wenige Tage später, am 18. April 1687, er_ Hess die Grazer Hofkammer eine ausführliche Instruktion an den Proviantkomissar Elias Holzer. Er sollte sich anlässlich seiner bevorstehenden Reise nach Siklós sowohl zu Cakovec/Tschakathurn und Legrad als auch zu Dem je darum bemühen, eine entsprechende Anzahl von Schiffsleuten und Flössern anzuwerben, die den Abtransport des kaiserlichen Proviants von Mursko Sredisce/Szerdahely, Legrad und Dem je nicht bloss bis Turanovac, „Gradisch" und Old, sondern auch „weiter hinunter" durchführen wollten. Da die „Zrinischen Haiducken" auf der Drau nicht weiter als nach Turanovac fahren, sollte Holzer daher versuchen, in Durdevac/St. Georgen und Virovitica etwa 100 Haiducken und Wallachen aufzunehmen, die diese Wasserfuhren ebenfalls verrichten könnten und ausserdem bei der Schanze und Schiffsbrücke nahe Old zusammen mit deutschen Soldaten Wachdienst leisten wollten. 56 Bezüglich der Errichtung von Backöfen bei Siklós sollte Elias Holzer das Gutachten der Kommandanten Von Pécs/Fünfkirchen und Siklós einholen, damit die Backöfen an einer Stelle errichtet würden, wo sie einerseits ausreichend gesichert und andererseits auch zur Anlendung und Abschiffung des Proviants günstig gelegen seien. Das nötige Holz für die Backöfen — 1000 bis 1500 Klafter — solle- umgehend aus den „schönen Wäldern" bei Siklós bereitgestellt werden. Die erforderlichen Steine, Ziegel, Kalk und Lehm zur Errichtung dieser Backöfen sollten an Ort und Stelle aufgebracht und zur Beschleunigung der Arbeiten sollte der Maurermeister von Koprivnica samt etlichen Gesellen und dem nötigen Werkzeug nach Siklós „transferiert" werden. 57 Ab Mitte Mai 1687 arbeiteten 45 Handverker und 45 Bäcker jungen and Bau dieser Magazine und Backöfen; schon am 20. Juli konnArmee zweimal die Drau. 53 Ebd. Vgl. dazu O. Pickl (wie Anm. 46) S. 320. M LRA Graz HK 1687— IV— 22. r,5 LRA Graz HK 1687— IV— 22 und IV— 31 r ' 6 Ebd. HK 1687— IV— 54