Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 28 (1983) (Pécs, 1984)

Régészet - Szabó János Győző: A keleti kereszténység egyik ismertetőjegye temetkezéseinkben

A KELETI KERESZTÉNYSÉG EGYIK ISMERTETŐJEGYE 95 AAu Acta Arch. Hung. Arch. Ért. BpR САН Archaeologia Austriaca, Wien. Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae, Buda­pest. Archaeológiai Értesítő, Budapest. Budapest Régiségei, Budapest. Communicationes Archeologica Hungáriáé, Budapest. Ethn. FA FAH INMV MIA Rég. Füz. Ethnographia, Budapest. Folia Archaeologica, Budapest. Fontes Archaeologici Hungáriáé, Budapest. Izvesztija na narodnija muzej Varna, Varna. Materialü i isszledovanija po archeologii Sz.Sz.Sz.R. Régészeti Füzetek, Budapest. Einige Kennzeichen des orientalischen Christentums in den Bestattungen GYŐZŐ JÁNOS SZABÓ Das Merkmal, um welches es sich handelt, sind nur einige Haltungsforman der Hand, bestimmte Lagen der Arme, wie dies bei den Bestattungen be­obachtet werden kann. Die Haltung der Arme ist bei den orthodox-christlichen Bestattungen des Kar­patenbeckens, der Balkanhalbinsel und in Ost­europa — den ethnographischen Beobachtungen nach - einheitlich: die Unterarme werden auf die Brust oder in den Schoß bei den Handgelenken ge­kreuzt gelegt. Schon eine byzantinische Quellen­gabe aus dem 13. Jh. hält eine solche Anordnung der Arme für ein von der römischen Kirche hervor­stechendes Unterscheidungsmerkmal. In der byzan­tinischen Kunst des 10-13. Jhs. werden Maria und die Heiligen auf dem Totenbett bzw. im offenen Sarg mit kreuzförmig zusammengelegten Händen dargestellt. Man könnte daran denken, daß dieser Ritus in der orientalischen Kirche schon vom Jahr­hundert des Schismas (1054) an einheitlich war. Das archäologische Denkmalsmaterial des 10-12. Jhs. läßt abar nicht auf eine solche Einheitlichkeit schließen. Bei den frühorthodoxen Bestattungen Bulgariens (aus dem 9-12. Jh.) können wir mehrere Typen in der Haltung der Arme bzw. der Hände unterschei­den (vor allem als Ergebnis der Tätigkeit von L. Bobcev, D. Dimitrov und Z. Väzaroua): 1.) Fest an den Körper gestreckt gelegte Arme. Eine Variante dieser Lage ist des auf das Becken gebogene Arm. 2.) Eine Hand oder beide Hände auf der Brust. Im letzten Falle kreuzen sich die Hände, aber nur sel­ten die Arme. 3.) Am unteren Rand der Brust ver­schränkte Arme. Die Unterarmknochen finden wir in enger paralleler Lage. 4.) Über den untersten Lenderwirbeln oder dem Kreuzbein: a) aufeinan­dergelegte Hände, b) sich kreuzende Hände. 5a) Zur Schulter erhobene eine Hand (die andere ge­streckt oder auf der Brust bzw. Becken). Die Hand­knochen reichen nicht selten bis zum Unterkiefer, als würden sie ihn stützen. 5b) Zur Schulter erho­bene beide Hände: die orante Handhaltung. Die ausgestreckten Arme sind für die protobul­garischen, heidnischen Bestattungen aus dem 7-9. Jh. typisch und kommen noch bei der im christli­chen Glauben erzogenen zweiten Generation mit 20%-iger Häufigkeit vor. Die unter den Punkten 2-5. beschriebenen Handhaltungen hängen mit der Verbreitung des Christentums zusammen. Die ar­chäologisch warnehmbaren Handhaltungsformen der ostslawischen und ossetischen christlichen Bestat­tungen des 11-13. Jhs. sind im wesentlichen mit denen aus Bulgarien identisch. Es scheint, daß die VereinheitPchung des Ritus aus den byzantinischen Zentren hervorgegangen ist und vielleicht noch vor dem 13. Jh. geschach. In geschlosseneren oder peri­pherisch gelegenen Gegenden kommen hingegen auch später häufig die Varianten vor. In Äthiopien, wo die Verbindungen mit dem oströmischen Reich früh unterbrochen wurden, ordnet man die Hände auf der Totenbahre bis auf den heutigen Tag in 4 verschiedenen Arten an: anders bei den Priestern, den Mönchen, den Nonnen und den Laien. Eine grundlegende Frage ist, wie weit die genan­ten Typen der Armhaltungen zeitlich zurückgehend verfolgt werden können. Anderseits muß auch ge­klärt werden, wann sich die Praxis der orientali­schen Kirche von der römischen in dieser Hinsicht abgesondert hat. In den Gebetsgesten ist es schon im 9. Jh. zu dieser Trennung gekommen. Die christ­lichen des 9-13. Jhs. wurder in den Einflußzonen der westlichen Kirche überall - dem bischer zur Verfügung stehenden Archäologischen Material nach — mit ausgestreckten Armen vorgenommen. Also die Bestattungen mit gefalteten Händen kamen erst, häufiger im 14. Jh. vor. Das bedeutet in Be­ziehung zur liturgischen Praxis eine dreihundert­jährige Verspätung. Bei den römerzeitlichen Bestat­tungen des 4-5. Jhn. kommt sowohl in Pannonién

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