Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 25 (1980) (Pécs, 1981)

Régészet - G. Sándor Mária: A baranyai művészet a reneszánsz stílusáramlatában

A BARANYAI MŰVÉSZET A RENESZÁNSZBAN 135 Die Anfänge und die Entfaltung der Renaissance in der Umgebung von Pécs (Ungarn) MÁRIA G. SÁNDOR Die Gebäude der Renaissance von Pécs sind teils infolge der Kämpfe der Zurückeroberung im Jahre 1686, teils infolge der Verheerung durch die Rait­zen 1704, zugrunde gegangen. Was all dies glück­lich überstanden hat, fiel den urbanistischen Kon­zeptionen und den Abbruchen des XVIII-XIX. Jahrhunderts zum Opfer. Deshalb ist die Anzahl der aus den verfallenen Gebäuden - grösstenteils aus sekundären Einbauten — zum Vorschein ge­kommenen behauenen Bruchstücken der Renaissan­ce verhältnismässig gering, die in glücklichen Fäl­len in die Sammlungen der Museen gelangten. In den letzten zwei Jahrzehnten ist im Gebiet des Komitats - Márévár, Pécsvárad, Siklós und Pécs — als Ergebnis der grossangeleg u en Ausgra­bungen und Freilegungen der Baudenkmäler ein solches, quantitativ und qualitativ bedeutendes Steinmaterial zum Vorschein gekommen, das die gemeinsame Bearbeitung der alten und neuen Fun­de beansprucht. (Abb. 1.) Pécs war im Laufe des Mittelalters das bedeu­tendste Kultur- und Konstzentrum von Süd-Trans­danubien. Die mittelalterliche Geschichte der Stadt wird dadurch bestimmt, dass sie bis zum XVIII. Jahrhundert eine Bischofsresidenz war. Janus Pannonius ist nach seiner Studienreise in Italien im Jahre 1458 heimgekehrt. Dann kam er in die königliche Kanzlei, später, von 1459 bis 1472 war er Bischof von Pécs. Angaben mit Bezug auf seine Pécser Bauten gibt es keine. Nach Janus Pan­nonius folgte Zsigmond Ernuszt im Bischafsstuhl, zwischen 1473-1505. Zsigmond Ernuszt stammte aus einer Wiener Bürgerfamilie, er absolvierte seine Studien auf italienischen Universitäten, am Hofe des Königs Matthias bekleidete er das Amt des Schatz­meisters. Während der mehr als dreissig Jahre seines Bischofsamtes hatte er bedeutende Bauten voll­führen lassen. Die ganze Burg war im gotischen Seil erbaut. An seinem südlichen Torturm- der ver­nichtet wurdebefand sich ein Renaissance-Wappen. Dieser Wappenstein des Zsigmond Ernuszt ist mit der Jahreszahl 1498 datiert. Obzwar dieser Wap­penstein kein hervorragendes Werk der ungari­schen Renaissance ist, hat er für uns doch eine grosse Bedeutung, da diese Jahreszahl die Beendi­gunk der Bauten der Burg bezeichnet. In betreff der Renaissance von Pécs ist er auch wichtig, es ist nämlich das erste Renaissance-Denkmal von Pécs, aus dem Jahre 1498. Ernuszt Hess bedeutendere Bauten auch am Bi­schofspalast verrichten. Leider sind wegen der häufigen Umbauten aus dieser Epoche nur sehr wenig Denkmäler erhalten geblieben. Im Laufe unserer Forschungen mussten wir kons­tatieren, dass die mehr als dreissig Jahre umfas­sende Bautätigkeit des Zsigmond Ernuszt — die noch in die ersten Jahre des XVI. Jahrhunderts hinüberreicht - im Zeichen des gotischen Stils ver­lief. Zur Zeit des obenstehend untersuchten Zei­talters erscheinen in Buda und am königlichen Hof die italienischen und dalmatischen Meister, die den Palast des Matthias in Buda im Renaissancestil umgebaut hatten. Als Ergebnis der Bautätigkeit zwischen 1470-1490, haben den zu dieser Zeit ent­standenen Werken unter anderen Aristotele Fiora­vante, Benedetto da Maiano, Chimenti Camicia, Jakob von Trau, später Giovanni Dalmata ihr Ge­präge gegeben. Ich will mich nicht ausführlich mit jener dalmatischen Meistergruppe befassen, die am Ende der 80-er Jahre in der Burg von Buda tätig war, doch erscheinen bereits auch ungarische Na­men von Künstlern, die mit den Italienern und Dalmatinern zusammen gearbeitet haben. Es ist hier nicht mein Ziel und meine Aufgabe, die Re­naissancebauten von Buda bekanntzumachen. Es muss aber erwähnt werden, dass jenseits der Alpen in Mitteleuropa der neue italienische Stil zuerst in Ungarn erscheint. Der humanistische hohe Klerus hat schon zur Zeit Matthias' im Reich die Renais­sancekunst verbreitet. Miklós Báthori in Vác, Jo­hannes von Aragonien in Esztergom, Peter Váradi, Erzbischof von Kalocsa in Bács, haben noch im XV. Jahrhundert ihre Bauten im Renaissancestil, errichten lassen. All dies bezeichnet, dass schon zur Zeit Matthias' die Ausbildung einzelner Zent­ren in der Provinz ihren Anfang genommen hat, was damals in Pécs noch nicht stattgefunden hatte. Nach dem Tode Zsigmond Ernuszt, im Jahre 1505, wurde György Szatmári, der aus einer Bür­gerfamilie von Kassa stammte, Bischof von Pécs. Er studierte einige Jahre in Bologna. Seine Lauf­bahn begann er am Hof des Königs, neben Tamás Bakócz, der einer der einflussreichsten Politiker dieser Epoche war. Szatmári war zwischen 1501— 1505 Bischof von Várad. Es ist sehr wahrschein­lich, dass dieses traditionsreiche Renaissance-Zent­rum in Várad auf seine spätere Pécser Tätigkeit einen Einfluss ausübte. Er war eine hervorragende Renaissance-Persönlichkeit seines Zeitalters, durch ihn gelangte Pécs in die Strömung des Humanis­mus der Kanzlei. Das zeigt sich nicht nur auf dem

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