Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 24 (1979) (Pécs, 1980)

Néprajztudomány - Beovácz Rózsa: Dráva menti horvát húsvéti dalok

300 BEGOVÁCZ RÓZSA Chroatische Osterlieder aus der Draugegend RÓZSA BEGOVÁCZ Ich habe in den Jahren 1976-1978 in der zur chroatischen etnischen Gruppe gehörenden Dörfern Osterlieder gesammelt. Die chroatischen Dörfer der Baranya haben mit der Tradition zu Ostern „kolo" zu singen schon früher aufgehört. So habe ich in der Baranya nur ein einziges Osterlied aufzeichnen können. In den chroatischen Dörfern an der Drau im Komitat Somogy war das Singen von Kolo —Oster­liedern bis zu den 1950-er Jahren eine lebende Überlieferung. Die Osterkolos wurden am Himmelfahrtstag nach der Auferstehungsfeier, an den beiden Oster­tagen nach der Messe und der Litanei; sowie den Sonntag nach Ostern, also am Weiss —Sonntag von den Mädchen und den ganz jungen, noch kinder­losen Frauen vor der Kirche oder an den Strassen­kreuzungen gesungen. Die Lieder wurden ohne musikalische Begleitung zwei oder dreistimmig gesungen. Die Osterkolos wurden nicht nur gesungen, son­dern auch getanzt. Man fasste einander hinten an der Hüfte an, führte einander linksrum zu einen geschlossenen Kreis, zweimal rechts und zweimal links schreitend. Der Tanz bestand aus unendlichen Wiederholungen eines bestimmten Schrittmotivs. Der Osterkolo der Chroaten der Draugegend ist ein gelegenheitsgebundener, ohne musikalische Begleitung, sich zu einem vorgeschiebenen Schritt­motiv haltender, mit Gesang begleiteter Frauen­kreistanz. Die Wichtigkeit des Liedes im Osterkreistanz ist dadurch bewiesen, dass sich zum selben Tanz mehrere, mit einander verwandte Melodien ge­sellen. Das Osterkolo ist ein langsamer, feierlicher, zeremonieller Tanz. Das Verhältnis zwischen Lied und Tanz ist arithmisch. Die Lieder verzeichnete der Lehrer László Matu­sek. Ich möchte all denen meinen Dank aussprechen, die mir halfen und denen ich es vedranken kann, dass diese Dissertation erscheinen konnte.

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