Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1960) (Pécs, 1961)

Holub József: Adatok Pécs város és Baranya megye történetéhez

Í92 HOLUB JÓZSEF den der Bischof Nikolaus von Pécs und die Witwe des Andreas Karáni und derer Söhne aus dem Ko­mitat von Baranya vor dem Domkapitel von Fünfkirchen,, als glaubwürdigen! Orte eingingen: der Bischof überliess ihnen sein Gut Munkád im Komitat Baranya, sie hingegen vertauschten dafür ihr Gut Veh, im Veszprémer Kcniitat. Die Erklärung des Tausches kann etwa folgen­dermassen versucht werden: Bischof Nikolaus, der Sohn Heinrichs von Schawoien, wurde einst durch Elisabeth, ein Familienmitglied der Plasten und Mutter unseres Königs Ludwig I., zum Erzieher ihres Sohnes erwählt; er war Priester der Diözese Breslau und besass, bevor er 1346 das Bistum Pécs erhielt, in Veszprém, Győr, Siebenbürgen, Eszter­gom und Pécs eine Domherrenpfründe. Als Dom­herr von Pécs erhielt er von seinem einstigen Schüler das in der Nähe von Pécs befindliche Gut Munkád, neben dem das Kloeiter und die dem. Hl. Jakobus geweihte Kirche der Augustiner Chor­Es dürfte in der ersten Hälfte des Jahres 1427 vorgefallen sein, dass Ladislaus Kisasszonyfalvi, aus einer altadeligen Familie aus Baranya, mit mehreren seiner adeligen und nichtadeligen Fami­liären die Stadt Pécs überfiel. Es war dies nicht seine erste Gewalttat, sie sollte ihm aber jetzt übel bekommen, denn der Kastellan und die Mannen des Bischofs, die Stadtbehörde und die Stadtbe­wohner nahmen sie gefangen und kerkerten sie ein. Johannes Maróthi legte sich aber ins Mittel und erwirkte mit mehreren seiner Gefährten aus dem mittleren Adel ihre Freilassung, unter der Bedingung, dass sie kraft einer, zwischen den bei­den Parteinen geschlossenen Vereinbarung sich wegen des Vorfalles gegenseitig niemals belästigen werden. Dieser Vorfall berüchte nämlich beide Teile sehr schwer: die Gevalttäter waren. Adelige, der Bischof .hingegen besass das Jus gladii, Die nähere Betrachtung der handelndein, Perso­nen wirft einiges Dicht auf die Ereignisse. Ladis­laus Kisasszonyfalvi war scheinbar ein hetzerischer, unzuverlässiger Mensch. Aus einer anderen Ur­kunde erfahren wir, dass er kurz vorher vom Ober­stallmeister Nikolaus Perényi 5019 Gulden ent­gegennahm, um, sich mit 10 Lanzenträgern der ge­gen die mährischen Hussiten ausziehenden Heer­schar anzuschliessen; Ladislaus kam aber, obwohl er das Geld übernahm, seiner Verpflichtung nicht nach. Der König befahl daher Stefan, dem Sohn des Banus Kórógyi, Perényi aus den in seinen Den Namen des Goldschmieds Vinzenz bewahrte uns einer der Diplom-Auszüge des vom Archiv der Familie Istvánffy von Kisasszonyfalva im 18 Jh. angefertigten und in der Manuscriptensammlung der Széchényi-Landesbiibliothek aufbewahrten Eleinehus. Der Goldschmied Vinzenz wurde im Jahre 1517 auf Befehl König Ludwig des II. als Sachverstän­herren lag. Wir vermuten, dass er, nachdem, er das reiche Bistum von Pécs erhielt, dieses Gut nicht weiter nötig hatte und es mit der Familie Karáni vertauschte, um das von ihnen erhaltene Gut im Veszprémer Kcirnitat seiner einstigen Kirche, etwa einem Altar des Veszprémer Domes 'schenken zu können. Das Kloster von Munkád ging vermutlich schon vor der türkischen Zeit, sicher aber unter den Tür­ken zugrunde:, und auch das Dorf verschwand; sein Andenken aber erhielt uns der Name eines Tales und ein Flurname. In der Türkenzeit kam es in den Besitz eines Türken namen Peri, oder Piri und der dortige Brunnen (cseszme) wurde Pirikutja — Piricseszma — genannt, daher stammt auch der heutige Flurname: Piricsizma. Das Veszprémer Gut der Urkunde, Veh konnte nicht aufgefunden werden; vielleicht wird uns ein Flurname auf die Spur des verschwundenen Dorfes führen. Händen befindlichen Besitzungen Ladislaus, zu entschädigen. Daraus kann man schliessen, dass die Güter infolge einer früheren Gewalttat des Ladislaus in die Hände Kórógyis gelangten. Maróthi war damals Banus von Macsó und als solcher auch Obergespan des Komitats Baranya, und es dürfte sicher sein, dass Ladislaus in seinen Diensten stand und sich deswegen ins Mittel legte und für Ladislaus und dessen seine Gefährten Bürg­schaft leistete, die wiederum Familiären des La­dislaus waren, Was die übrigen Personen betrifft: Bischof Heinrich war ein Spross der Familie Al­beni, die dem Stamm der in Bayern beheimateten Salzbach-Albemi entsprang; er folgte seinem, Bru­der Johann auf dem Bischofsstuhl von Pécs, der einer der vertrautesten Berater des Königs Sigis­mund war. Es stand im Interesse beider Teile über die Ver­einbarung eine beglaubigte Urkunde zu erhalten. Sie suchten also den benachbarten Konvent von Pécsvárad auf — an das Kapitel von Pécs konnten sie sich nicht wenden, da dieses selbst an dem Vorfall interessiert war und unter seinem Siegel in eigener Sache keine Urkunde ausstellen) konnte — und schlössen die Vereinbarung arn 9. Juni 1427 ab. Bald darauf, am 20. August sandte der Bischof einen seiner Domherren zum Konvent, mit dem Ersuchen, er möge unter seinem authentischen Siegel die Urkunde über die Vereinbarung aus­stellen. Das geschah auch und dieses Exemplar blieb uns erhalten. diger im Erbstreit der Söhne István Istvánffys von Kis asszonyfalva angestellt. Mit dem Goldschmied Vinzenz kennen wir ins­gesamt bereits drei Goldschmiede aus Pécs, vom Ende des XV. und Beginn des XVI. Jahrhunderts, was den Beweis für das schon damals städtische Leben, Pécss erbringt. II. Der Fall des Ladislaus Kisasszonyfalvi 1427, in Pécs Goldschmied Vinzenz aus Pécs 1517.

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