Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1956) (Pécs, 1956)
Sarkadiné Hárs Éva: A Pécs, Káptalan u. 2.sz. épület díszítő elemei
DIE TIERGEOGRAPHISCHEN PROBLEME DES MECSEK-GE3IRGES 65 Balkan-Halbinsel angetroffen wurde, kann mit Recht angenommen werden, dass ihr Ausstrahlungszentrum Südungarn und die Balkan-Halbinsel gewesen sein dürfte. Die Analyse der urheimischen Fauna des Meesek-Gebirges läast also höchstens die Folgerung zu, dass in der Entstehung der endemischen Tierwelt keine bestimmte Richtung angenommen werden kann und, dass diese hochgradige Unsicherheit eben durch das hohe geologische Alter begründet erscheint, auf welches diese urheimischen Organismen zurückblicken können. Der Versuch eine eingehende Artenanalyse der im Meesek-Gebirge einhemischen und viele Tausende von Arten zählenden Tierwelt zum Ziele zu setzen, wäre vollkommen verfehlt. Diese Aufgabe würde nämlich einerseits an dem vom Gesichtspunkte der Auswertung der Faunenanalyse unzulänglichem Zustande des bisher bekannten Faunenbestandas scheitern, andererseits an druckereitechnischen Schwierigkeiten. Statt dessen in den Höhlen und unterireine zusammenfassende Besprechung der einzelnen Stämme, Klassen und Ordnungen der Tierwelt des Meesek-Gebirges zu geben und in diesen Rahmen auf jene auffallenden Beispiele hinzuweisen, welche durch ihre Eigenschaften bei der tiergeographischen Betrachtung von Interesse sein dürften. Protozoa. Die ausschliesslich aus den unterirdischen Gewässern des MeesekGebirges bekannten 6 Rhizopoden- und Ciliaten-Arten spielen in tiergeopraphischer Beziehung keine Rolle. Turbellaria. Die beiden endemischen Turbellarien-Arten der „Kölyuk"Höhle bei Mánfa wurden bereits besprochen. Eine dritte Art, Polycelis felina Dalyell (cornuta Johnson) kommt in den meisten Bachen des Meesek-Gebirges unter Steinen vor, doch ist dies das einzig^ Vorkommen in Ungarn, wo sie allein und nicht in Gesellschaft von P. nigra F. Müll, lebt (9, p. 39). Trematoda. Sämtliche aus der Höhle von Abaliget bekannten Saugwürmer leben parasitisch an Fledermäusen. Die Anzahl der Arten beträgt 4; von diesen ist Lecithodendrium cordiforme Braun für die Fauna Europas neu, da die Art bisher nur aus Brasilien (!) bekannt war. Der Wirt der Art Prosotocus vespertilionis Mödl. ist die gewöhnliche Fledenmaus (Myotis myótis Borkh.) was umso auffallender erscheint, als die Prosotocus-Arten bisher ausschliesslich aus dem Darm von Amphibien und Reptilien bekannt waren. Die Art ist für die Fauna Ungarns und auch für die Wissenschaft neu. Nemertinae. Die Bestimmung der im Wasser der in der Nähe der „Kölyuk"Höhle bei Mánfa aufbrechenden Quelle vorkommenden Art ist bisher nicht erfolgt. Aus dem Meesek-Gebirge sind von den Klassen NemaÉoidea und Rotatoria insgesamt 4 Arten bekannt. Diese geringe Zahl bietet keine Möglichkeit für tiergeographische Folgerungen. Annelida, Von dem im Meesek-Gebirge verbreiteten 15 Anneliden sind die Arten Peloscolex velutinus Grube und Phreorictes gordioides G. L. Hartm. für die Fauna Ungarns neu. Die erste Art ist in beiden Höhlen und in zahlreichen Quellen des Meesek-Gebirges heimisch, die zweite fehlt aus der Tiergemeinschaft der Höhle von Abaliget. Die Art Peloscolex velutinus Grube ist übrigens von tier geographischem Gesichtspunkt aus schon aus dem Grunde interessant, als sie bisher im allgemeinen aus grösseren Tiefen der Alpenseen bekannt war. Die übrigen Anneliden, sowie die 3 bisher bekannten Hirudinea-Arten sind 5