Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1956) (Pécs, 1956)

Sarkadiné Hárs Éva: A Pécs, Káptalan u. 2.sz. épület díszítő elemei

60 ANTAL GEBHARDT Bevor ich nun meinen Standpunkt durch eine entsprechende Faunen­analyse unterstütze, erweitet sich auch ungeachtet des zu erwartenden Ergeb­nisses die Auffassung, nach welcher das Mecsek-Gebirge ein Glied des Illyri­cums u. zw. ein selbständiger Kreis desselfoei sei, als begründet, da in Ungarn wohl kein anderes Gebiet in Frage kommen dürfte, dessen tiergeographischen Beziehungen so weitverzweigt und dessen Fauna so stark gemischt wäre, wie die des Mecsek-Gebirges und seiner näheren Umgebung. Dies bestätigt übrigens auch das auffallende Vordringen der ponto-mediterranen Fauna, welche schon an den Nordhängen des Mecsek-Gebirges einen auffäligen zahlenmässigen Rückgang aufweist und im Biakony-Gebirge, sowie in den übrigen Teilen des Westungarischen Mittelgebirges noch stärker abnimmt. Aber auch die Flora im Mecsek-Gebirge schliesst eine überwiegende Zahl der durch den Balkan vordrin­genden mediterranen Elemente in sich, da unter den im Komitat Baranya ver­breiteten 1400 Blütenpflanzen 250 Arten mediterranen Charakter besitzen. Die im Mecsek-Gebirge, bzw. in seinem Mecsekalja genannten Anteil lebenden, etwa 100 Arten zählenden Pflanzen-Spezialitäten, welche in Ungarn nur an dieser Stelle vorkommen, zeigen in etwa 2/3 der Fälle ebenfalls mediterrane Ver­wandtschaft. Diese Elemente des südlichen Westungarns reichen gegen Norden höchstens noch bis zum Balaton-See oder ganz ausnahmsweise bis zum Bakony­Gebirge, Die floristischen Angaben zeigen also, dass fast die Hälfte der selte­neren Blütenpflanzen des Mecsek-Gebirges mediterraner und balkanischer Her­kunft ist und, dass sich unter ihnen nur sehr wenige mitteleuropäische Elemente •befinden. Gyula Prinz stellte sich in seinem Artikel ,,A magyar táj szemlélet'' (Betrachtung ungarischer Landschaften) auf den Standpunkt, der südliche Teil Westungarns sei auch geographisch zum Balkan zu zählen. István Gál bezeich­net in seiner Arbeit „Szép magyar tájak" (Schöne ungarische Landschaften) den Harsányer-Berg als „eine hier vergessene Insel des adriatischen Meeres." Neben • den ponto-mediterranen Arten spielt in der Tierwelt des Mecsek­Gebirges unzweifelhaft auch die Fauna des Westungarischen Hügellandes eine bedeutende Rolle. Diese Faunenelemente werden aber überwiegend durch all­gemein verbreitete „europäische Arten" vertreten, welchen bei der Bestimmung der tiergeographischen Distrikte, wohl kaum eine entscheidende Rolle zuge­schrieben werden kann. Anders steht es mit den von den Ostalpen bis zum Mecsek-Gebirge ausstrahlenden subalpinen Faunenelementen. Diese meiden im allgemeinen die südlichen, wärmespeichernden Kalkabhänge und verbreiteten sich eher auf dem sauerem Boden der Nordseite des Gebirges, in feuchten Tälern, Schluchten oder Höhlen. Das perzentuelle Verhältnis des Vorkommens dieser Arten ergibt zwar keine hohen Werte, doch ist es von faunistischem Gesichtspunkt immer sehr lehrreich. Eine scharfe Grenzlinie ihrer Verbreitung kann wohl kaum gezogen werden, doch dürfte als solche im allgemeinen der den Nord- und Südabhang des Mecsek-Gebirges voneinander trennende Berg­rücken angesehen werden. Der Zusammensetzung der Tierwelt eines bestimmten Biochors verleihen vor allem jene Arten ihr charakteristisches Gepräge, welche mit denn betreffen­den Gebiet in beständiger und enger Verbindung stehen, von demselben nicht zu trennen sind und dementsprechend unter engeren oder weiteren Grenzen ortsgebunden sind. Die Ursachen dieser Erscheinung sind einesteils auf die gegebenen ökolo­gischen (Bodenverhältnisse, klimatischen Verhältnisse usw.) und physiologischen (Nahrungsaufnahme, Anpassungsmöglichkeit usw.) Faktoren, andererseits auf

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