Schőn Mária: Hajósi sváb népi elbeszélések - Cumania könyvek 4. (Kecskemét, 2005)

Előszó

Gewährspersonen bekam eine laufende Nummer. Es sollen die Daten für sich sprechen, und den gleichen Nachdruck bekommen: die bloß aus einem Satz bestehenden Sprichwörter und längere Erzählungen; die alltäglichsten Mitteilungen und vom Volke dichterisch geformte Schöpfungen; in neuester Zeit erworbene Kenntnisse und in älteste Zeiten zurückgreifende Fragmente. Das Forschen nach altem Brauchtum ist keine schwere Aufgabe in Hajós. Man braucht nur zu einem Weiberhaufen zu gehen, wo sich die älteren Leute Sommer wie Winter jeden Tag treffen. In ihren jüngeren Jahren nahmen sie etwas zum Stricken oder Flicken mit. Die fleißigen Weiberhände wollten nicht ruhen. Vor dem Haus, am Giebl machten sie Erbsen und Bohnen, Zwiebeln und Mohn küchenfertig. Jetzt am Lebensabend unter den schattigen und duftigen Nußbäumen sitzend lassen sie ihre Hände ausruhen. Den Gast, der sie nach alten Sitten und Vorstellungen fragt, nehmen sie gerne in ihrem Kreis auf, und laden ihn für die nächsten Gelegenheiten herzlich ein. Männer sitzen selten im Weiberhaufen. Und noch seltener ergreifen sie das Wort. Das Wort wird von den Frauen geführt, von einem Thema zum anderen, mit wahrem Vergnügen erzählend und mit Neugier dem noch nie Gehörten zulauschend. Und wie groß ist ihr Staunen, daß die geistigen Schätze des alten / vergangenen Hajoscher Welt so viel reicher war, als sie gedacht hätten. Und stellen dann mit einem Kopfnicken fest: Ja, s Aat ischt groß. Als hätte Ausdehnung und Größe des Dorfes und nicht die menschliche Seele Einfluß darauf, wie viele Schätze im Laufe der Zeit zusammengetragen wurden. Die zwischen 1983 und 2004 gesammelten Volksüberlieferungen sind in der bis heute gesprochenen schwäbischen Mundart von Hajós und in ungarischer Übersetzung zu lesen. Eine lange Reihe von Kassetten zeugt davon, daß Hajós für die Ethnographen, die nach altem deutschen Brauchtum forschen, eine wahre Fundgrube ist. Mein besonderer Dank gilt Zsuzsanna Bereznai, Ethnographin des József-Katona- Museums. Mit Ratschlägen und Anregungen inspirierte und verfolgte sie das Entstehen dieses Buches von Anfang an. Ihr Interesse für das Material trug wesentlich dazu bei, daß immer mehr Aspekte des Hajoscher Volksglaubens untersucht wurden. Und es standen mir meine Mutter Frau Katharina Schön sowie Frau Maria Mendler jederzeit bei. Sie gaben viel von ihrer Zeit und Energie her - nicht nur durch Mitteilungen, sondern auch durch ständiges Lektorieren des Materials. Das Gewebe der Mundart lockert sich auch in Hajosch auf. Mit jeder Generation geht ein Teil der Sprache der Vorfahren verloren. Auch in mir wirken manche Gesetzmäßigkeiten der Muttersprache nicht mehr vollkommen. Ihre Hilfe war unentbehrlich, um dem Gedanken des Katona-Museums, das gesammelte Material mit dem Wortschatz herauszugeben mit welchem er erzählt worden ist, entgegenzukommen. Neben dem Ungarischen also auch im schwäbischen Dialekt. Mir geschieht dies zur größten Freude, weil die Sammlung dadurch auch in Schwaben, der Urheimat des Hajoscher Volkes zu lesen ist. Somit kann ein Teil der geistigen Schätze, welche bald vor 300 Jahren von den Vorfahren der Hajoscher mitgebracht wurden, durch dieses Buch zurückfinden. Als Geschenk der von dort Abstammenden. 8

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