Janó Ákos - Vorak József: A halasi csipke útja a gondolattól a világhírig - Cumania könyvek 3. (Kecskemét, 2004)
Német összefoglaló
sowie Frangoise Badar, die Gründerin der Spitzenherstellung in Venedig im 18. Jahrhundert war oder etwa die halbblinde und kranke Mamma Cencia Scarpariola, nach deren Anweisungen 1872 die fast vergessene venezianische Spitze wieder ins Leben gerufen werden konnte. Die Spitzennäherei der Niederlande wurde durch den Fleiss des flämischen Volkes und die Sparsamkeit der Frauen zustandegebracht und verbreitet. Die französische Spitze wurde - in der Zeit der völlig leeren Staatskasse - vom allmächtigen Finanzminister des Sonnenkönigs, Colbert durch seine strengen Anweisungen geschaffen. In Spanien wurde die genähte Spitze von den Moren verbreitet, sie verwendeten goldene und silberne Fäden zu ihrem Kleidungsschmuck. Die Spitzenmode von England richtete sich nach den Modewellen des französischen und spanischen Hofes. In der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts wurde der blühende Spitzenkult nach der Geburt der „allwissenden Maschinen“ auf einen Schlag zu nichte. Es schien, dass die günstige Herstellung und die scheinbare Vollkommenheit der maschinenhergestellten Produkte die Handarbeit für immer aus der Textilindustrie verbannt. Das Handwerk und damit auch das Kunstgewerbe geriet weltweit in eine kritische Lage. Dagegen traten die utopistischen Sozialisten sowie die Kunstgewerbler auf, welche um ihren Ruf Angst hatten und für die kreative Arbeit in der Industrie kämpften. Sie forderten, dass jedes Dauerprodukt mit der Hand der Künstler hergestellt werden soll. Ihr Kampf für das künstlerische Kunstgewerbe und ihre Gedanken über das nationalen Kunstgewerbe fanden weltweit ihren Anklang. Dank ihrer Bewegung wurde die erneuerte Spitzenmode am Ende des 19. Jahrhunderts immer stärker und die Aufmerksamkeit der künstlerisch interessierten Kunden wandte sich wieder zu den edlen handgefertigten Spitzen. Die Verbreitung der Spitzenkunst in Ungarn erfolgte zuerst in den Bergwerkstädten von Oberungarn. Demnach kann festgestellt werden, dass das Spitzennähen in Oberungarn früher als in mehreren westlichen Ländern zum bedeutenden Hausgewerbe wurde. Die Verbreiter müssen die Frauen und Mädchen derjenigen Familien gewesen sein, die aus Deutschland und Tschechien hergesiedelt waren. Von hier kam die Spitze nach Siebenbürgen und dann, durch die grossen Märkte der ungarischen Tiefebene gelang sie zum Volk. Danach lebte sie auf der Ebene der Volkskunst weiter. In der Volkskunst gab es bereits einige zum Spitzenknüpfen ähnliche Techniken, darunter waren die Posamenterie und die Ajourarbeit am verbreitetsten. Die edlen geklöppelten oder genähten Spitzen im künsterischen Sinn gab es aber in Ungarn bis zum Anfang des 20.Jahrhunderts gar nicht. Das Kunstgewerbe des Landes ist in den Jahren der nationalen Identitätssuche während der Wirtschaftskrise zur Jahrhundertwende wirklich „ungarisch“ geworden. Der Kampf für die Unabhängigkeit der Handwerkskunst, die ungarische Wirtschaftsinteressen und die Programme für die nationale Handwerkkunst schmiedeten die Kunstgewerbler bald zusammen. Einer der Kämpfer war der talentierte Árpád Dékáni, Zeichnungslehrer des Kiskunhalaser Gymnasiums, der übrigens aus Siebenbürgen stammte. 98