Bánszky Pál – Sztrinkó István szerk.: Cumania 10. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1987)
Néprajz - Juhász Antal: Felső-Pusztaszer benépesedése
320 JUHASZ A.: FELSO-PUSZTASZER BENEPESEDESE ... RÁCZ István 1980 A tanyarendszer kialakulása. In: A magyar tanyarendszer múltja. Szerk.: Pölöskei F. — Szabad Gy. Budapest. 97—148. SZABÓ Kálmán 1936 Kecskeméti tanyák. Kecskemét TROGMAYER Ottó—ZOMBORI István 1980 Szer monostorától Ópusztaszerig. Budapest. VICSAY Lajos 1929 Kistelek története. Kistelek DIE BESIEDELUNG VON FELSŐ PUSZTASZER In der vorliegenden Arbeit untersucht der Verfasser die Siedlungsgeschichte von Felső Pusztaszer von der Mitte des 19. Jahrhunderts an bis 1934, als diese aus verstreut Hegeden Einzelgehöften (ung.: tanya) bestehende Siedlung zu einer Gemeinde mit eigener Verwaltung wurde. Die Stadt Kecskemét hat um die Jahrhundertwende vom 17/18. Jahrhundert im Zwischenstromland von Donau und Theiss 34 Pustagebiete gepachtet. Eines davon war das im ehemaligen Komitat Csongrád gelegene, ca. 7500 Katastraljoch ausmachende Felső Pusztaszer. Diese Pusta wurde 1827 Eingentum der Stadt Kecskemét. Während der Militärerfassungen im ganzen Land zur Zeit Josef II. (1738—84) war das Gebiet von Felső Pusztaszer noch eine mit Sandhügeln unterbrochene Weide, 1850 wurden hier jedoch schon 229 Einwohner in 40 Wohnhäusern zusammengeschrieben. Die Stadt begann, die Pusta in etwa 50 Morgen grosse Parzellen aufzuteilen. Der Zeitpunkt einer ersten Austeilung ist uns bisher noch unbekannt (die jüngsten Verträge sind von 1853 erhalten geblieben). In den Jahren 1866 und 1874 kam es zur Parzellierung neuer Gemeinweiden. Die Pustagebiete wurden anfangs auf sechs Jahre, von den 1880 er Jahren an dann auf 12 Jahre in Nutzpacht gegeben. Diese Nutzpächter waren zumeist gutgestellte Bauern und herrschaftliche Gutsbesitzer aus Kecskemét. Einige unter ihnen pachteten auf einmal an 100—150 Morgen Land. Selber bezogen sie diese Ländereien nicht, sondern stellten Dienstleute für die Viehhaltung und Feldarbeiten ein. Bis 1901 hat die Stadt 5633 Katastraljoch in Nutzpacht gegeben. Danach hat sie ihre Güter dann für alle Zeiten verkauft. Anfangs verkaufte die Stadt einige hundert Morgen Land — in Parzellen von 4—5 Morgen aufgeteilt — zum Weinanbau, später veräusserte sie dann die einst in Nutzpacht gegebenen Ländereien eins nach dem anderen. Von 1900er Jahren an kauften die Grossgrundbesitzer aus dem benachbarten Kistelek, die dortigen wohlhabenden Händler und später auch die Kleinbauern aus der Umgebung Ländereien von Felső Pusztaszer. Den grössten Teil kauften jedoch jene Nutzpächter, die schon längere Zeit dort wohnten. In den 1930er Jahren stammten 60% der Bevölkerung aus Kecskemét, der Rest aus dem benachbarten Kistelek, Szeged und von den Einzelgehöften von Tömörkény und Sövényháza. Als Quellen dienten dem Verfasser die Angabenreihen der aller zehn Jahre gehaltenen Volkszählungen, Landkataster, handschriftliche Landkarten und Erzählungen alter Einzelhofbewohner. Anhand dieser Quellen untersuchte der Verfasser den Verlauf der Besiedelung und die Charakteristika der Einzelhofwirtschaft . 1934, als Felső Pusztaszer schon zu einer selbständigen Gemeinde geworden war, lebten in seiner Gemarkung auf 496 Einzelgehöften ca. 2000 Menschen. Die Angaben sind das Spiegelbild der fleissigen Arbeit von drei Generationen, die auf der Sandpusta die Einzelhofwirtschaft ins Leben riefen. Der Ausbau des Dorfzentrums und das weitere Schicksal der Einzelgehöfte sollte Gegenstand einer gesonderten Studie sein.