Horváth Attila szerk.: Cumania 7. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1982)

H. Tóth E.: Seltsame Bestattungsriten in awarenzeitlichen Gräberfeldern in der Region zwischen Dónau und der Theiss

feile (mit den Schädel-, Fuss- und Schwanzknochen) wieder zum Schutze des Toten noch vor der Publika­tion des ganzen Fundmaterials dieser Gräberfelder zu veröffentlichen. Sie sind heute noch Raritäten, aber in der Region zwischen der Donau und der Theiss wahrscheinlich heimisch und deshalb können sie in der weiteren Forschung der Nachbargebieten von Nutzen sein. I. HÖLZERNES RUHEBETT IM GRAB Schon in den allerersten Gräbern bei der Rettungs­grabung des awarischen Gräberfeldes von Kun­szállás-Fülöpjakab 4 (begonnen 1967) fielen dunkle Flecke von Eingrabungen auf, die sich in den Ecken der Gräber ungefähr 20—30 cm vertieften. Als die Masse, Form und Tiefe dieser Eingrabungen be­stimmt wurden, kam es heraus, dass diese Erschein­ung — in den späteren Ausgrabungen, bis jetzt Zusammen in 61 Gräbern — sich regelmässig wieder­holt und in der Mehrheit der Gräber (in 38 Gräbern) dokumentierbar war. 14 der übrig bleibenden 23 Grä­ber waren Säugling- und Kinderbestattungen, die sich nur in die Humusschicht eintieften und manch­mal sogar keine Grabflecke aufzeigten. (Beachtens­wert ist es aber, dass weder Grab 24, noch Grab 25, obwohl das erste die Bestattung eines Jungen mit einem goldenen Gürtel in einer grossen Grabgrube und auch das andere, das Grab eines jungen Mädchens mit reichen Beigaben war, keine Eingrabungen in ihren Ecken aufzeigten.) Aus den weiteren 9 Gräbern von Erwachsenen konnte man die Eingrabungen nicht feststellen, weil die Gräber so tief waren, dass das Grundwasser hervorbrach und überschwamm den Grabboden; drei Bestattungen waren gestört; Zwei weitere wurden nur in den Humus eingetieft; und endlich in zwei Gräbern konnte man feststellen, dass in den Ecken keine Eingrabungen existierten. Aus alledem konnte man feststellen, dass in diesem Gräberfeld dieser Bestattungsritus in der Mehrheit der Gräber der Erwachsenen verwandt wurde, es ist aber nicht typisch für die Kindergräber unabhängig von ihrer Stelle in der sozialen Ordnung. Es gab nur zwei Ausnahmen, Grab 27 und Grab 44 unter 4 H. TÓTH E.: ArchÉtt 95. 1968. 134; Rég. Füz. 21. 1968. 41 ; Cumania I. 1972. 249. Kecskemét. den 16 Kindergräbern, die 25% der Gräber des Gräberfeldes ausmachten. Bei der Ausgrabung wurden die Flecke der Gräber von ihrer Erscheinung an in dünnen Schichten geschnitten und sorgfältig beobachtet. Auf diese Weise kam es heraus, dass in den oberen Schichten keine Verfärbung erscheint, was bedeutet, dass die unteren Vertiefungen keine Pfostenlöcher einer hölzernen Struktur innerhalb des Grabes („Toten­haus") sein können. Die Lage, Form, Tiefe und Grösse der Eingrabun­gen waren verhältnismässig mannigfaltig. Manchmal waren sie wechselnd sogar in einem Grab, deshalb ist ihre Systematisierung schwer und manchmal viel­leicht sogar willkürlich, man muss es aber doch versuchen wegen der Bestimmung eventueller Ge­setzmässigkeiten und deren Erklärung. Sie wurden meistens in den Ecken des Grabes, oder — in grossen Gräbern — um die Mitte der Strecke zwischen der Leiche und der Ecke gefunden. Die Form der Eingrabungen verteilt sich folgender ­massen: rund oder abgerundet ist in 13 Gräbern, länglich rechteckig ist in 11, länglich oval in 5, bei dem Schädel und den Füssen eingetiefter Graben in 3, quadratförmige Eingrabung in 3, und endlich formlose Eintiefungen oder die von verschiedenen Formen innerhalb desselben Grabes kommen in 3 Fällen vor. Kunde Eingrabungen : Sie vertreten die häufigste Form, sie wurden nämlich in 13 Gräbern gefunden. Der Fleck der kleinsten Eingrabung ist 13—18 cm, der Durch­messer von 25—35 cm ist häufiger, die Eingrabungen von 40 X 40 cm bzw. 65—70 cm sind seltener. Natürlich ist die Grösse der Eingrabungen manchmal variabel innerhalb eines Grabes, ihr Durchschnitt ist — sämtliche Gräber dieser Gruppe in Betracht genommen — ein Durchmesser von 33 cm (Abb. 1—3; Gräber Nr. 6, 9, 10, 12, 14, 17, 19, 28, 43, 44, 47, 48, 59, 61). Praktisch könnten noch weitere fünf Gräber zu dieser Gruppe gerechnet werden, sie sind nämlich länglich oval, mit einem grösseren Längs­und einem kleineren Querdurchmesser. Die kleinste von ihnen ist eine Eingrabung von 10 X 20 cm, die in einem sehr schmalen, aber verhältnismässig langen 166

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