Horváth Attila szerk.: Cumania 7. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1982)

Bóna I.–Nováki Gy.: Alpár. Eine bronzezeitliche und mittelalterliche Burg

der bronzezeitlichen Erdarbeiten sekundär in die Siedlung und dem Wallkern gelangten Gefäß- und anderen keramischen Fragmente bekannt. Nach dem Erscheinen der ersten Ansiedler war das Lößplateau zwei Jahrtausende hindurch wiederum unbewohnt, ganz bis zur Bronzezeit. Die Menschen der frühbronzezeitlichen Nagyrév­Kultur hatten wahrscheinlich auf dem heutigen Kir­chenhügel eine kleinere Siedlung, ihre Siedlung über­nahm auch die Spät-Hatvan-Kultur. Vom Burg­hügel sind uns Hatvan-Funde nur aus der Aufschüt­tung des Walls bekannt. Die erste wirklich großangelegte Siedlung ist in Alpár am Ende der III. Phase der Vatya-Kultur bzw. zur Zeit der Vatya-Koszider-Kultur entstanden. Der Mensch der Vatya-Kultur hat das Lößplateau im SO-Drittel mit einem tiefen Graben durchschnitten und aus der (und von den umgrenzenden Höhen) so gewonnenen Erde am SO-Rand des Plateaus eine starke Umwallung gebaute Befestigung geschaffen. Im Inneren der Befestigung war die Siedlung der Menschen dieser Kultur. Die Auswahl der Stelle und die Konstruktion der Burg von Alpár sowie die Aus­bildung ihrer Befestigungsart stimmt mit den befes­tigten transdanubischen Siedlungen und anderer Be­festigungen der Vatya-Kultur im Donau —Theiß­Zwischenstromgebiet, mit dem wesentlichen Unter­schied überein, daß die außerhalb der Burg liegende offene Siedlung (der übrigens nicht lange her eine Bedeutung zugefallen ist), also der Kirchenhügel nicht befestigt war. Der auf dem Burghügel, innerhalb des Walls im 3. und 4. bronzezeitlichen Niveau gefundenen Haus­typus mit gestampften Lehmmauern ist eine Erbe der Nagyrév-Kultur in der Vatya-Kultur. Häuser ähn­licher Konstruktion und ähnlichen Grundrisses sind uns nicht nur von Nagyrév-, sondern auch von Vatya­Siedlungen bekannt (Tószeg, Baracs, Bölcske). Ein örtliches, für die Theißgegend typisches Element sind in der Siedlung von Alpár die Kesselherde, die tragbaren Feuerherde und in der späten Periode der Siedlung die Übernahme bzw. Anwendung des Haustypus mit Pfostenkonstruktion. Eigenartig für die Vatya-Kultur sind in der Siedlung die um die Häuser gegrabenen vielen Vorratsgruben, in Alpár sind an einer 170 m 2 großen erschlossenen Fläche insgesamt 36 von diesen zum Vorschein gekommen. VII. Die bron^e^eitlichen Funde von Alpár Das aus den Siedlungsschichten des Burghügels von Alpár hervorgekommene Fundmaterial, vor al­lem die Keramik vertritt in einer entscheidenden (etwa 90%igen) Mehrheit den spätmittelbronzezeit­lichen Formenschatz der Vatya-Kultur. Sämtliche Grundformen sind anzutreffen: die Vorratsgefäße mit ovalem Bauch und trichterförmigem Hals — in den Gräberfeldern: „Urnen" (Taf. XLI, 1—2,4) die faßförmigen hohen Töpfe (Taf. XLII 2), die tiefen Schüsseltöpfe mit 1—4 Henkeln (Taf. XLI 5), die stumpfkegelförmigen Schüsseln (Taf. XLIII, 1—4), die kugelabschnittförmigen Schüsseln mit eingezo­genem Rand (Taf. XLIII 5), die „schwedenhelmför­migen" Schüsseln mit geschweiftem Rand (Taf. XLIV 1), die einhenkligen Näpfe und Krüge (Taf. LI 6, 8), schließlich, jedoch nicht in letzter Reihe, die etwas kugligen, einhenkligen Schalen bzw. Tas­sen (Taf. XLVIII), — sowie über die Gefäße hinaus die sog. Fischbratpfannen, runden Deckel, Siebe, Tonpyramiden usw. Der wirklich charakteristische Teil des Fundmate­rials von Alpár zeigt aber schon die Eigenartigkeiten der Vatya-Koszider-Periode an. Der Rand der faß­förmigen, hohen Töpfe war z. B. in dieser Periode meist von vier Warzen verziert (Taf. XLII 1,4), — dies ist der Gefäßtyp, aus dem mehrere Bronze­schatzfunde von Koszider-Typus zum Vorschein gekommen sind (Dunaújváros-Kosziderpadlás I. und IL Schatzfund, Ocsa). Eine Variante aus der Koszi­der-Zeit bildet auch der mit unter dem Rand eine Leiste mit Fingertupfenmuster oder halbkreisförmi­ger, plastischer Rippe verzierte hohe, große Topf (Taf. XLII 3, 5). An der „Urne" und an den Schüssel­formen von Vatya —III-Typus erscheint in der Vatya­Koszider-Periode oft die einfache Buckelverzierung und so weiter. Im ganzen genommen sind die ältesten Funde von Vatya-Typus in Alpár mit den jüngsten Vatya-Formen des Gräberfeldes von Kele­bia gleichaltrig, — hiermit ließen sich die Anfänge der Siedlung charakterisieren. Im Zusammenhang damit, daß die Siedlung von Alpár, vor allem ihre späte Periode mit der Bronze­metallkunst vom Koszider-Typus gleichaltrig war, dafür bieten die in der oberen Schicht der Siedlung gefundenen Absatzbeile ausgezeichnete Beweise (Taf. 112

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