Horváth Attila – Solymos Ede szerk.: Cumania 5. Ethnographia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1978)

Szilágyi M.: A magyar halászat néprajzi kutatásának elméletei és módszertani próblémái

hingenommen. Erst in den Jahren 1930 erhob sich der Anspruch, die Konzeption von Jankó einer Revision zu unterziehen, u. zw. im Zusammenhang damit, daß sich die vor allem auf sprachwissenschaftlichen Er­gebnissen basierende ethnogenetische Theorie in bedeutenden Maße weiterentwickelte und auch durch die ethnographische Untersuchung der europäischen — insbesondere ost- und mitteleuropäischen — Fi­scherei solche beträchtliche neue Ergebnisse erreicht wurden, die die Aufmerksamkeit zugleich auf neue Zusammenhänge richteten. Von den ungarischen vergleichenden Forschungen der letzteren Jahrzehnte sind die Ergebnisse von Béla Gunda die bedeutends­ten. Gunda betonte, daß die geographische Verbrei­tung irgendeines alten Fischergerätes vielmehr zum Umriß der von ethnographischen Gruppen unab­hängigen Kulturkreise geeignet ist. Besonders auf­schlußreich ist, wie er einige alteuropäische Fischerei­formen vorgeführt hat (Gunda, 1965, 1966/A, 1967/A, 1967/B, 1974). Ede Sólymos - der sich gleichfalls der im Dienste der Festlegung eines ver­gleichenden Forschungsprogramms stehenden inter­nationilen Konsultationsarbeit über den traditiolnel­len Fischfang angeschlossen hat (Sólymos, 1976) — betonte vor allem die Möglichkeiten der kulturellen Wirkungen, der Übergabe und Übernahme in den neueren Zeiten (Sólymos, 1965, 1971). Die Erforschung der feudal^eit liehen Geschichte der ungarischen Fischerei Die Anregung von Otto Herman wirkte auch auf die ungarischen wirtschaftsgeschichtlichcn Forschun­gen belebend aus. Die Flistoriker machten von den­jenigen Ergebnissen Gebrauch, die Herman in der Interpretierung der sich auf die Fischerei beziehenden Daten der mittelalterlichen urkundlichen Quellen erreichte und erschlossen auch weitere bedeutende Quellen. Als Ergebnis dieser Forschungen nahm das Quellenmaterial zahlenmäßig stark zu, auf die wir — die Schlüsse und Teilergebnisse von Herman korrigi­erend — bauen können. (Vgl. Takáts, 1897, 1902.) Heute können wir schon den Platz und die Be­deutung der Fischerei in der feudalen Produktion viel präziser bestimmen. Hierzu gibt uns die rechts­geschichtliche Monographie von Alajos Degré die größte Hilfe (Degré, 1939). Degré wies ausführlich nach, in welchem Maße sich die Rechtsauffassung des ungarischen Feudalismus der mit der Fischerei zusammenhängenden Rechtsauffassung der west­europäischen Länder angepaßt hatte. Die Fischerei als Regalie hat sich in Ungarn im Frühmittelalter nicht ausgebildet, das Fischereirecht ging mit dem Besitz des Ufers einher. Und dennoch wurde die Fischerei bereits zum Ausgang des Mittelalters als ein. aus den sog. Regalien abgeleitetes Vorrecht des Adels und der königlichen Freistädte registriert. Die Forschungen von Degré einerseits und die der letzteren Jahrzehnte andrerseits haben auch geklärt, daß diese Rechtsauffassung nicht mit der radikalen Beschränkung des Fischereirechtes der Leibeigenen einhergegangen ist. Die kirchlichen und weltlichen Gutsbesitzer haben nur die wertvollsten Gewässer für die Leibeigenen „verboten"; die Fischerei wurde auf dem weniger wertvollen Wasser entweder gegen eine geringe Fischsteuer oder ohne Entgelt für sie gestattet (vgl. Andrásfalvy, 1970/B). Die Wasser­nutzung wurde durch das örtliche Gewohnheitsrecht geregelt. Wenn auch die sich zunehmenden Be­schränkungen für das ganze Land einheitliche Te­denzen gezeigt haben, war den Leibeigenen die Fischerei bis 1836 durch gesetzlich abgefaßte Formen nicht verboten. Die Fischfangtechnik der Leibei­genen war aber stets einfacher und die Fischerei haben sie nicht als Hauptbeschäftigung getrieben. Zum Fang der aus dem Schwarzen Meer zur Laichzeit in die Donau und Theiß hinaufwandernden Störe wur­den von den kirchlichen und weltlichen Großgrund­besitzen bzw. den Mitgliedern der Fischerinnungen der Städte Fischewhre gebaut und produktive Geräte angewendet (vgl. Takáts, 1897, Alapy, 1933, Gaál, 1947, Morvay, 1948, Khin, 1962.) Untersuchung der regionalen Unterschiede der Fisch­fangtechnik Seit dem Erscheinen der Zusammenfassung von Otto Herman gingen vor allem die ungarischen Ethnographen an die rezente Untersuchung der Fischfangtechnik, die Erschließung der regionalen Unterschiede heran und als Ergebnis dieser Arbeit ist uns von den bäuerlichen Beschäftigungen die Fischerei verhältnismäßig am besten bekannt. Im Laufe der seit fast hundert Jahren anhaltenden kon­tinuierlichen Forschungen haben sich aber die hydrologischen und gesellschaftlichen Bedingungen 40

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