Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 4. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1976)

Pálóczi-Horváth A.: A Lászlófalván 1969–74. évben végzett régészeti ásatások eredményei

PÁLOCZI-HORVATH ANDRÁS GRABUNGSERGEBNISSE AUS DEN JAHREN 1969—1974 IN LÁSZLÓFALVA Im nordöstlichen Teil des Donau—Theiß-Zwischen­stromlandes, etwa 20 km östlich von Kecskemét sind am Ostrand der Gemeinde Lászlófalva die Spuren des mittelalterlichen Dorfes Szentkirály zu finden. Das Gebiet war in der Arpádenzeit königlicher Be­sitz und wurde mit den übrigen Dörfern in der Um­gebung von den Mongolcnheeren im Jahre 1241 vernichtet. Nach dem Mongolensturm hat auf seinen entvölkerten Besitzen König Béla IV. nomadische Kumanen angesiedelt, die ebenfalls durch den An­griff der Mongolen gezwungen waren, ihre Stammes­sitze in Südrußland zu räumen. In Szentkirály weist ein Grabfund der heidnischen Kumanen aus dem 13. Jh. darauf hin, daß in diesem Gebiet schon damals Kumanen gewohnt haben, jedoch schriftliche Quel­len betreffs ihrer Ansiedlung stehen uns nur aus dem 14. Jahrhundert zur Verfügung. 1354 erhielt eine kumanische Adclsfamilic von König Ludwig I. Szentkirály und das benachbarte Mindszent als Besitz. Die Urkunden von der Donation, dem Flurumgang und der Installation sind uns in einer das Besitzrecht bekräftigenden Urkunde des Jahres 1493 übertragen erhalten geblieben. Der kon­tinuierliche Besitzstand der Kumanen kann demnach ganz bis zum Ende des 15. Jhs nachgewiesen werden, als Peter Bychak, der Besitzer des Dorfes, also der Kapitän der dort wohnhaften Kumanen war (Nobilis Petrus Bychak Capitaneus Comanorum de descensu Zenth­kyral). 1493 erhielt die Adelsfamilie Bychak vom Kö­nig Wladislaw IL auch das Jus gladii. Unseren Daten nach gehörte Szentkirály zu keinem der kumanischen Sitze, sondern blieb im Bande der ungarischen Komitatsorganisation. Diese Ausnahme­stellung kann vielleicht damit erklärt werden, daß die Siedlung am Rande des kumanischen Stammes­gebietes lag und ganz früh ein selbständiger Adels besitz wurde. Im 15. — 16. Jh. gehörte Szentkirály zu den größe­ren Dörfern, die hinter den Marktflecken die nächste Reihe der Siedlungen bildeten. Die Bedeutung des Dorfes kann auch daran abgemessen werden, daß es auf den Landkarten Ungarns seit dem Jahre 1528 angeführt wird (Abb. 1). Zur Zeit der Türkenherrschaft, vom Jahre 1541 an gehörte Szentkirály im Sandschak von Buda in die Nahie von Kecskemét und wird zuerst ein Zia­met-, dann ein Hasz-Besitz des Sultans. Den türki­schen Kontributionsverzeichnissen der Jahre 1546 und 1562 nach sind die bedeutendsten Produkte von Szentkirály : Weizen, Roggen, Lein, Hanf; beachtens­wert ist die Honigerzeugung; auf die Bedeutung der Viehzucht weist die Schaf- und Schweinesteuer hin. Auf Grund der sonstigen wirtschaftshistorischen An­gaben können wir auch die Rinder- und Pferdezucht für bedeutend beurteilen. In den ersten Jahrzehnten der Türkenherrschaft hält der wirtschaftliche Auf­schwung noch an und parallel damit wächst auch die Bevölkerungszahl in ziemlich raschem Tempo. Die Zahl der Bevölkerung ist unserer Schätzung nach zwischen 1456 — 1590 von 240 auf 390, d.h. um etwa 60% angestiegen. Ein solcher Anwuchs der Bevöl­völkerungszahl läßt sich mit dem natürlichen Zu­wachs nicht erklären, sondern nur mit einer Ein­wanderung, die mit der Entvölkerung der kleineren Dörfer in der Umgebung im Zusammenhang sein konnte. Diese günstige Entwicklung bis zum Ende des 16. Jhs hat zur Zeit des sog. fünfzehnjährigen Krieges aufgehört. Die Siedlung hat sich im Laufe des 17.Jhs langsam entvölkert, seine Bewohner ha­ben 1692 — nach dem Aufhören der Türkenherr­304

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