Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 4. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1976)

Pálóczi-Horváth A.: A Lászlófalván 1969–74. évben végzett régészeti ásatások eredményei

Schaft — das Gebiet völlig verlassen, das dann der Gemarkung der Stadt Kecskemét einverleibt wurde. Nach der Probegrabung des Jahres 1969 wurde die archäologische Forschungsarbeit mit dem Vorhaben in Gang gesetzt, um die morphologischen, struktu­rellen, wirtschaftshistorischen usw. Fragen der Sied­lung zu klären. Es wurde auch die Untersuchung der ethnischen Probleme zum Ziel gesteckt, also wie weit sich im Leben der Siedlung die eigenartigen Traditionen der ursprünglichen kumanischen Bevöl­kerung nachweisen lassen. Durch die Untersuchung dieses Dorfes möchten wir den Besiedlungsprozeß der anfangs noch in provisorischen Quartieren leben­den Kumanen ins rechte Licht stellen. Bis 1974 wurden an vier Arbeitsstellen (I—IV) Erschließungen durchgeführt (Abb. 4). Die bedeu­tendsten Ergebnisse sind die folgenden. Im Zentrum der Siedlung (Arbeitsstelle II) wurde ein mittelalterlicher Fahrweg erschlossen, den man seinerzeit aus lehmiger Erde gebaut hat ; der Fahrweg war 5,00—5,50 m breit (Abb. 10—11). Dieser Weg bildete die Hauptachse der Siedlung, seine Spurlinie konnten wir 150 m lang verfolgen ; die Häuser stan­den an beiden Seiten. Eine solche Anordnung spricht für eine Reihendorfstruktur. Diese Siedlungsform war im Mittelalter im ungarischen Alföld allgemein und ging gewöhnlich mit einer lockeren Siedlungsstruk­tur einher. Auf Grund der Oberflächenspuren hat die im gro­ßen und ganzen L-förmige Siedlung ein wäßriges Gelände umnommen und dem Wasser zu zog sich ein Graben entlang. Zwischen dem Graben und dem Weg erschlossen wir einen 2,50—2,60 cm tiefen Brunnen aus dem 15.Jh. (Abb. 13—15). Der Brunnen­kranz war eine viereckige Balkenkonstruktion, die am unteren Teil einer großen, runden Grube sich etwa 90 cm tief in das Grundwasser eintiefte. Sie be­stand aus 5 bzw. 6 Reihen Balken, die mit der Tech­nik des Balkengerüstbaues hergestellt wurde. Ihr Innenmaß beträgt oben 95x125 cm, unten 125 x 144 cm, erweitert sich nach unten mit etwas konkaven Seiten. Von der dritten Reihe an schmiegten sich dem Holzbau von außen nach unten Schilfbündel an, die zur Klärung des in den Brunnen sickernden Wassers dienten. Dieses Objekt, das ein gemeinsamer Brunnen des mittelalterlichen Dorfes gewesen sein dürfte, ge­hört in die Reihe der sog. gegrabenen Brunnen (pu­teus, puteus profondus),die im Mittelalter sehr geschätzt waren. Im Laufe der Ausgrabung sind bisher drei Häuser zum Vorschein gekommen. Im NW-Teil des Dorfes (an der Arbeitsstelle I) wurden die Häuser Nr. 1 und 2 (Abb. 5—7) erschlossen. Die Orientierung des Hauses Nr. 1 ist: NW—SO. Die Fundamentierung der Längsmauern bildet Stampfboden. Ihre Breite beträgt: 4,70 m. Die Ausbreitung des Gebäudes nach NW ist nicht geklärt, seine Länge war jedoch zumin­dest 15 m. Es kann sich demnach von einem Haus mit drei Räumen handeln, wo aus dem mittleren Raum, aus der Küche ein ovaler Herd nach außen ging. Unserer Schätzung nach wurde das Haus in der zweiten Hälfte des 15. Jhs gebaut und ist am Ende des 16. Jhs zugrunde gegangen. Unter den Schichten des Hauses Nr.l kamen senkrecht auf die Richtung des Gebäudes die Pfostenlöcher des früheren Hauses Nr. 2 zum Vorschein. Das 3. Haus haben wir in der Nähe des Brunnens, an der NO-Seite des Fahrweges gefunden. Die Kirchenruinen des mittelalterlichen Dorfes standen noch am Ende des 19. Jhs (Abb. 18), erst 1901 wurden die noch brauchbaren Reste in die kal­vinistische Kirche eingebaut. Der SW—Teil der heu­tigen Kirche mit dem Stützpfeiler steht also auf mit­telalterlichen Fundamenten, während die übrigen Teile der alten Kirche im Inneren des Gebäudes unter dem Fußbodenbelag liegen (Abb. 17, 21). Dem Typ des Grundrisses nach wurde die mittelalterliche Kir­che zur Zeit des Königs Sigismund, zu Beginn des 15. Jhs gebaut. Im allgemeinen sind die ersten Kir­chen auf den Niederlassungen der bis dorthin schon ansässig gewordenen Kumanen zu dieser Zeit ent­standen. An der NW-Seite der Kirche haben wir 47 Gräber des zwischen dem 14,—17. Jh. belegten Friedhofes erschlossen, was jedoch natürlicherweise nur einen kleinen Abschnitt des Friedhofes bildet. Die Gräber können in mehrere Schichten abgesondert werden. Die Darstellung des stratigraphischen Systems (Tab. 1) zeigen die Verhältnisse der Gräber zueinander, die relative Chronologie (in der Tabelle wurden unten die ältesten und oben die jüngsten Gräber angege­ben). Das archäologische Material des Friedhofes ist dem Zeitalter entsprechend ziemlich armselig. Da 305

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