Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 4. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1976)
Bálint Cs.: A magyarság és az ún. Bielo-Brdoi kultúra
CSANÁD BÁLINT DIE UNGARN UND DIE SOG. BJELO-BRDOKU LTU R (BK) /. Kritik der Forschungsgeschichte. Aus den Nationalitätenverhältnissen Ungarns im Ausgang des 19. Jhs entsprang die politische Auffassung, daß die BK nicht zu dem landnehmenden Ungartum gehören kann. 2. Die irrtümlichen Bestimmungen der BK als „slawisch" oder „überwiegend slawisch" sind die folgenden : 2.1. Die sog. Keszthely-Kultur kann nicht mit der awarenzeitlichen Slawen identifiziert werden, ihre Kontinuität im 10. Jh. läßt sich nicht beweisen. 2.2. Die in den Gräbern des 10. Jhs gefundenen Dirhams sind keine ausschließlichen ethnischen Merkmale für das Ungartum, da sie nur von einem Teil der landnehmenden Ungarn bekannt waren. 2.3. Das Übergehen des Ungartums zum Ackerbau wurde nicht von innenpolitischen Änderungen und auch nicht von der örtlichen Bewohnerschaft inspiriert. Das Ungartum verfügte beweisbar schon im 8—9. Jh. über bedeutende Agrarkenntnisse. 2.4. Die innere Chronologie des 10. Jhs ist mit der chronologischen Kontinuität der HampelA- (Pferdebestattungen usw.) und der Hampel-B-Gruppe (BK) nicht vorstellbar (Wendezeit um 950—970). 2.5. Es ist weder ein Zufall, noch eine Mangelhaftigkeit der Forschungstätigkeit, daß sich im Kerngebiet des Donaubeckens — im Gegensatz zu den in den Randgebieten — geblühten, entwickelten Kulturen — keine selbständige slawische Kultur herausgebildet hat. 2.6. Die Konzeption, wonach das Ungartum ausschließlich mit der Hampel-A-Gruppe identisch wäre, weist der Nachlassenschaft der landnehmenden Ungarn irreal enge Grenzen zu. 3. Die Beziehungen der BK zum Ungartum: 3.1. Fundmaterial: die Beigaben der beiden Gruppen kommen vermischt miteinander vor, die BK stellt nur eine bescheidenere Variante der Hampel-A-Gruppe dar. 3.2. Bestattungssitten: 3.21. Pferdebestattungen: es ist unhaltbar, daß in den Gräberfeldern der BK nur in den Gräbern mit Pferdebestattungen und Waffenbeigaben Ungarn liegen. 3.22. Obulus: die Kritik der Theorie von E. Kolniková weist auf den byzantinischen Ursprung und in den Gräberfeldern der BK auf die wahrscheinliche Verbindung mit dem Ungartum hin. 3.23. Gefäßbeigabe: diese Sitte in den Gräbern ist nicht fremd vom Ungartum und kommt in den Friedhöfen von Typ Hampel-A sehr häufig vor. 3.3. Chronologie: die Analyse des Gräberfeldes von Prsa (Tschechoslowakei) weist darauf hin, daß die Gegenstände der BK bereits in der ersten Hälfte des 10. Jhs bestimmt in ungarischer Umgebung vorhanden waren. Das Vorhandensein von mehreren, für das 9. Jh. typischen Gegenständen in den Friedhöfen der BK weist auf die Anfänge (und nicht auf die Mitte oder auf das zweite Drittel) des 10. Jhs hin. 3.4. Geographische Verbreitungen: 3.41. Außerhalb von Ungarn : es kann festgestellt werden, daß sich mehrere Gegenstände von BK —Typ sich von den Un253