Horváth Attila – Bánkuti Imre – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 3. Historia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1975)

Fazekas I.: Móra Ferenc két diákkori beszéde

ISTVÁN FAZEKAS ZWEI REDEN VON FERENC MORA AUS SEINEN JUGENDJAHREN Über die Kinder- und Jugendjahre von Ferenc MÓRA berichten uns die bisher — mit Anspruch auf Vollständigkeit- veröffentlichten Lebensbeschreibun­gen und literaturgeschichtlichen Aufsätze meisten­teils auf Grund der literarischen Werke, bwz. anhand der aus deren Textteilen zitierten Geständnisse des Schriftstellers. Der vorliegende Quellenbericht mutet sich zu, die Resultate der auf Móra's Jugendzeit planmässiger achtenden literaturgeschichtlichen Forschung — vorerst die Ergebnisse der diesbezüglichen Studien von Károly MEZŐSI, László VAJDA und András HEGEDŰS — ergänzend, zwei Reden aus Móra's Schülerzeit — mit Bekanntmachung eines der vom frühesten datierten Móra-Manuscriptes, sowie einer im Mai 1896 in Kiskunfélegyháza erschienenen Pressemitteilung — darzulegen. Das im Kiskun Museum aufbewahrte Mora­Manuscript ist der Text einer Gelegenheitsbegrüs­aungsrede von Ferenc MORA. Er begrüsste damit seinen Lateinlehrer bzw. Klassen-Vorstand György EYSZRICFl anlässlich dessen Namenstages, auch im Namen der Klassengefährten, am 24. April 1895. Das Manuscript war - - laut Beweis der Evi­denznummer — im Archiv des Gymnasiums aufbe­wahrt worden und gelangte später aus dem Besitze von György EYSZRICH, durch Vermittlung der Lehrertochter Theodora EYSZRICH, im Jahre 1965 ins Kiskun Museum. György EYSZRICH, die Lehrer-Gestalt der Móra-Novelle „September-Erinnerung", verhalf u. A. auch mit regelmässiger Bezahlung des Lehrgel­des den mittellosen Schüler zum Weiterlernen, ganz bis zur Gymnasialmatura. Der Inhalt der Begrüs­sungsrede weist aber nicht auf konkrete Weise auf diese Opferfreudigkeit hin, sondern lobt eher die Erziehermethoden des zwar strengen, doch men­schlichen Lehrers, und tut dies mit Dankbarkeit im Namen der ganzen Schülergemeinschaft der Klasse. Die vom 17. Mai 1896 datierte Mitteilung des Félegyházer Kuriers (Félegyházi Híradó) berichtete — um ein Jahr später — über eine Móra-Rede, die vor einer grösseren Schülergemeinschaft vorgesagt wurde. Mora hielt diese Rede auf dem Millcnniums­fest der Gymnasialschule, am 9. Mai 1896. Der mit dichterischem Schwung vorgetragene Überblick der tausendjährigen Vergangenheit Un­garns bietet uns Gelegenheit, das lebhafte Interesse, das Franz MORA schon in seiner zarten Jugend für die Geschichte erwies, kennenzulernen, seine aufge­klärte, doch widersprüchliche Weltanschauung zu charakterisieren, und nicht in letzter Reihe, seine rhetorischen Fähigkeiten zu beweisen. Es kann kein Zufall sein, dass sich Móra später, während der Universitätsjahre, auch in Budapest mit ähnlichen Fähigkeiten unter seinen Gefährten aus­zeichnete, und dass im Universitäts-Club gerade er zum Vorstand der „Sektion für Rhetorik" gewählt wurde. 272

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