Horváth Attila – Solymos Ede szerk.: Cumania 2. Ethnographia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1974)

Égető M.: A szőlőművelés átalakulása a századfordulón a Solt-Vidéken

aber darum, weil die Gegebenheiten der Natur dem Mehltau nicht günstig sind und so kommt er nur selten vor. Anfangs spritzte man den Kupfervitriol aus Tonkannen und Eimern mit einem Besen auf die Weinstöcke und diese ungewohnte Weise rief anfangs unter den Bauern ziemlich grossen Widerwillen her­vor. Seit Ende des 19. Jh. gewann das Spritzen — infolge des Schadens, den die Peronospora anrichtete — immer grössere Bedeutung und mit dem Erschei­nen der Spritzmaschinen wurde es zu einem der wichtigsten Arbeitsphasen. Die zweite Gruppe der Veränderungen in der Bearbeitungstechnik bilden die als Folge der Rationa­lisierungsbestrebungen aufgetauchten Geräte und Verfahren. Hierher gehören beim Setzen das Rigolen und die Benutzung von Wurzelruten, sowie die Ein­haltung von 80-100 cm. Abständen zwischen den Reihen und 60-80 cm zwischen den Weinstöcken. Es erscheinen neue Geräte. Beim Setzen der Setzbohr­cr und der Flachbohrer, beim Beschneiden die Schnei­deschere und zugleich damit die jährlich gewechselte Rebenschneidung, die Anwendung der Pflöcke neben den Weinstöcken bei der Bodenbearbeitung der fruchtbringenden Weinstöcke die Hacken zum Auf­decken der Weinstöcke und Jätewerkzeuge. Die Be­arbeitungstechnik erreichte in dieser Phase den höchsten Stand, den die Handtechnik noch erreichen kann. Wegen ihrer verspäteten Entwicklung fällt ihr Vollkommenwerden mit dem Bespannungsanbau zusammen, der schon als erster Schritt der Mechani­sation zu betrachten ist. Schon Ende des vorigen Jahrhunderts erscheinen Pflüge zum Rigolen, Pflüge Ausland, aber unter ihnen sind auch schon ungarische Fabrikate zu finden. In der Solt-Gegend war der Be­spannungsanbau nicht allzu verbreitet, ausgenommen das das Zudecken der Weinstöcke ersetzende Ump­flügen. zum Auf- und Zudecken der Weinstöcke, hackende Pflüge usw. Es waren grösstenteils Modelle aus dem In der Weinbereitung kam es zu keinen solchen wesentlichen Veränderungen, wie in der Bearbeitung der Weingärten. Die das ganze 19. Jh. andauernde Geschmacksänderung ging weiter (Der Rotwein wurde von den Weissweinen und vom Schiller in den Hintergrund gedrängt). Es steigerte sich die quanti­tative Produktion. So erschienen in diesem Gebiet als neue Geräte die Butten und für den Transport grosser Mengen von Weintrauben geeignete Wagenbottiche, zur Bearbeitung aber die Traubenstampfer und die in Fabriken hergestellten Traubenpressen. In der Bearbeitung der Weingärten trat in dieser Periode eine allgemeine Intensivierung ein, die sich in den sorgfältigeren und häufigeren Bodenarbeiten und der Bearbeitungsweise der Weinstöcke zeigte. Diese Veränderungen können nur insofern mit der Phylloxera in Zusammenhang gebracht werden, als jene den Anstoss zu einer rationellen Entwicklung gab. Der ungarische Weinbau und sogar die Wein­bereitung hat unter zwingenden Umständen, inner­halb weniger Jahre einen riesigen Schritt vorwärts getan. Die Umgestaltung ging so schnell vor sich, о о о о о dass sich ihr nicht einmal solche, für den Eigenbedarf produzierende Gegenden entziehen vermochten, wie das in dieser Abhandlung behandelte Gebiet. 156

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