Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 1. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1972)

E. B. Thomas: Koracsászárkori Victoria-szobrocska a barbarikumból

der Nike von Paionois in Verbindung. Ziehen wir jedoch hierzu noch in Betracht, dass im Museum von Parma aus Veleia noch einige Bronzeflügel auf­bewahrt werden, 41 deren Ausbildung sowie Qualität denen der Victoria von Parma, ferner auch der von Akasztó gleichkommt, so kennen wir annehmen, dass all diese ausgezeichneten Statuen aus einem italischen Zentrum des Bronzehandwerkes stammen, wo erst­rangige Waren produziert w T urden. Die Victorif.-Statuette von Akasztó-Döbrögec­Abb. 11: Die Augenausbildung der Victoria-Statuette von Akasztó—Döbrögecpuszta. 11. kép: Az Akasztó— Döbrögecpuszta-i Victoria-szobor szemeinek kiképzése. puszta halten wir für eine italische Schöpfung aus der augusteischen, spätestens jedoch tiberianisehen Zeit, für eine Statue, deren Schöpfer das Vorbild aus der Kurie gekannt und auch gesehen hat. Dass es ein Künstler und kein Meister war, der die Statuette ge­schaffen hat, erhellt bereits aus der Beschreibung der Statuette. Über die künstlerische Abfassung hinaus ist auch die technische Ausführung des Gusses der Bronzestatuette so vollkommen, dass sich keine ein­zige Verbesserung oder Flickarbeit an der Oberfläche der ausgezeichnet gearbeiteten Bronze befin­det. Eine derartige Feinheit der Legierung der Bron zestatuetten und die fehlerlose Bearbeitung der Ober­fläche sprechen für die besten süditalischen Werk­stätten. Schliesslich müssen wir feststellen, dass jeder der eine die Siegesgöttin berührende Frage erörtert, nach dem Erscheinen des Werkes Victoria Romana von T. Hölscher sich in einer leichten Lage befindet, da uns diese grundlegende Studie in fast jeder Teilfrage zurecht weist. — Zugleich gerät aber ein jeder For­scher eben deshalb in eine schwere Lage, da man ja zu einem derart ausführlich ausgearbeiteten Thema kaum was Neues hinzufügen kann. — Dennoch sind wir der Meinung, dass es in der Beschreibung der Bronzestatuette Victoria von Akasztó-Döbrögec­puszta gelungen ist einige neue Daten beizutragen, um das von der Siegesgöttin der Römer gewachsene Bild noch vollständiger zu gestalten. Zusammenfassend halten wir demnach die bei Akasztó-Döbrögecpuszta zum Vorschein gekomme­Abb. 12: Mund der Victoria-Statuette von Akasztó—Döbrö­gecpuszta 12. kép: Az Akasztó—Döbrögecpuszta-i Victoria-szobor szája. ne Victoria-Statuette für eine Kunstschöpfung der augusteischen oder spätestens tiberianischen Zeiten. Sie ist die Kunstschöpfung eines in Rom oder in Süd­italien tätigen erstrangigen Künstlers, der die in der Curia Iulia von Kaiser Augustus nach dem Siege von Actium aufgestellte, aus Tarent stammende, die auf dem Globus schwebende Victoria darstellende Statue in die Kleinplastik übertragen hat. Sie ist nicht nur als Kunstschöpfung vollkommen, sondern auch die technische Ausführung des Bronzegusses ist fehlerlos. Der Weissmetallüberzug verlieh der Gestalt der Göttin die Wirkung einer Silberstatue. Unsere Statue ist ein Beweis dafür, dass der Himmelsglobus mit den Sternen nicht nur in den spätrömischen Zei­ten, sondern bereits in der frühesten Kaiserzeit er­scheint. Der Siegeskranz und der Palmzweig als nach dem Guss an die Statue applizierte Attribute sind abhanden gekommen und fehlen zur Zeit. Die End­spitzen der Schwingen sind abgebrochen und trag­41 Ebd. Taf.XXVII 111—112, XL.198. 71

Next

/
Oldalképek
Tartalom