Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 1. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1972)

E. B. Thomas: Koracsászárkori Victoria-szobrocska a barbarikumból

Abb. 13: Bearbeitung der Schwingen der Victoria-Statuette von Akasztó— Döbrögecpuszta 13. kép: Az Akasztó— Döbrögecpuszta-i Victoria-szobor szár­nyainak megmunkálása. mentiért. Die Bruchflächen sind glatt und abgewetzt, sie sind mit der die ganze Statue zusammenhängend bedeckenden Patina überzogen. Die Statue war, bevor sie in die Erde kam, wie die abgewetzten Flächen dies beweisen, lange Zeit hindurch in Gebrauch. Die im Donau-Theiss-Zwischenstromland, im Barbaricum zum Vorschein gekommene Statue wurde unter den Resten einer niedergebrannten sarmatischen Hütte gefunden. Durch einen glücklichen Zufall kam mit der Statuette auch eine charakteristische frühkaiser­zeitliche, sarmatische und römische Keramik als Begleitsfund ans Tageslicht. Unter den keramischen Fragmenten befinden sich keine späteren als auf das 2. Jahrhundert datierbaren Stücke. Es kommt äusserst selten vor, dass mit einer Bronzestatuette zusammen auch datierbar keramische Funde angetroffen wer­den. Die Kleinbronzestatuette verdient schon deshalb eine eigene Aufmerksamkeit, da sie zu einer recht bewegsamen Periode des pannonischen Limes einen materiellen Beweis bietet. Die zur Zeit des Kaisers Augustus oder spätestens Tiberius erzeugte Victoria­Statuette gelangte mit irgendeiner Truppe während der Sarmatenkriege des Domitianus in das eine Lager des pannonischen Limes, eventuell als Verzierung eines Kriegsabzeichens oder einfach in dem Heilig­Abb. 14: Globus der Victoria-Statuette von Akasztó—Döbrö­gecpuszta 14. kép: Az Akasztó—Döbrögecpuszta-i Victoria-szoborhoz tartozó glóbusz. tum des Lagers untergebracht. Nehmen wir die weite­ren chronologischen Grenzen, so dürfte die Statue nach Pannonién zwischen 80 und 119 gelangt sein. Wir sind jedoch der Meinung, dass die Statue von den Sarmaten des Barbaricum noch vor dem Siege des Domitianus in den Jahren 92—93 in irgendeinem La­ger des gegenüber von Akasztó-Döbrögecpuszta gelegenen Limesabschnittes erbeutet wurde. Die Niederbrennung der sarmatischen Hütte, in der die Statuette zum Vorschein gekommen ist, könnten wir mit den Brandschatzungen einer römischen Vergel­tungsmassnahme in Verbindung bringen. Aus dem Gesagten erhellt, dass die Victoria-Statu­ette von Akasztó-Döbrögöcpuszta bzw. die Darstel­lung der Siegesgöttin eine lange Zeit hindurch als Symbol des Reichsidee und des Ruhmes des Römer­reiches gedient hat, bevor sie von den barbarischen Sarmaten erbeutet worden ist. Abb. 15: Sarmatische Keramik aus dem Fundort der Victoria­Statuette von Akasztó—Döbrögecpuszta. 15. kép: Az Akasztó—Döbrögecpuszta-i Victoria-szobor lelő­helyén talált szarmata kerámia.

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