Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 1. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1972)

A. Mócsy: A római-batbár szomszédság utolsó évszázada hazánk területén

eser Sarmaten gelangte erst später in das Reich. 11 Wegen der gespannten Lage musste Diocletianus von 289 bis 294 sich meist in Sirmium aufhalten, 12 selbst nachdem er am 1. April 293 seinen Schwieg­ersohn Galerius zum Herrscher des ganzen Illyricum ernannt hatte. 13 Bezüglich der Sarmatenkriege kann bloss der chro­nologische Rahmen festgestellt werden, 14 über Ein­zelheiten stehen uns keine Angaben zur Ver­fügung. Römische Siege über Sarmaten sind uns im Winter 289/290, ferner in den Jahren 292, 294 — dieser Sieg scheint der bedeutendste zu sein —, im Jahre 299, als auch Kämpfe gegen die Markoman­nen geführt worden sind und noch in drei weiteren Fällen zwischen 299 und 305 bekannt. Leider lässt es sich nicht entscheiden, ob die Aufnahme des Bei­namen Sarmaticus in jedem Falle mit Kriegserfolgen verbunden war, oder ob Erfolge rein diplomatischen Charakters auch dazu genügt haben, dass römische Kaiser wiederholterweise diesen Titel aufnahmen. 15 Der Sieg des Jahres 294 wurde besonders gefeiert und auch weitere Angaben scheinen dafür zu spreehen, dass in diesem Jahre wichtige Massnah­men getroffen wurden. 16 Diocletianus hatte im Herbst des Jahres 293 die sarmatische Grenze be­sichtigt. Zwei seiner Verordnungen sind vom 5. November aus Lugio (Dunaszekcső) datiert. 17 Da Galerius zu dieser Zeit bereits seit einem halben Jahr Herrscher Illyricums war, muss der Aufent­halt des rangältesten Kaisers mit besonders wichtigen und dringenden Aufgaben in Verbindung gebracht werden. Diocletianus hat nämlich von da an nur ein einzigesmal pannonischen Boden betre­ten 18 , als er dem Rechte nach gar nicht mehr Herr des Imperiums war (308 : Kaisertreffen von Carnun­tum). Den Sarmatenkrieg des Jahres 294 führte Diocle­tianus wahrscheinlich persönlich, da er von Herbst 293 bis August 294 fast ohne Unterbrechung in Sir­mium residierte. Die Herbstinspizierung bezweckte offenkundig die Kriegsvorbereitung des nächsten Jahres. Doch deuten gewisse Zeichen darauf hin, dass die Gegenwart des rangältesten Kaisers wegen des grundlegend neuen Verteidigungssystems nötig geworden ist. Hierher gehört vor allem der Befesti­gungsbau, über den eine spätantike Chronik — zum Jahre 294 — folgendes berichtet : „es wurden Lager in Sarmatien gegenüber von Aquincum und Bono­nla erbaut." 19 Zu dieser Zeit erscheint auf der Rück­seite der Münzen eine sonderbare Darstellung: ein mächtiges Festungstor, meist mit einer Rundschrift, die die Vorsorge, oder die Kriegstugenden des Kai­sers rühmen. 20 Die auf sarm.tischem Boden erbauten zwei Lager werdenauchvon der Notitia Dignitatum 21 erwähnt und es wird an beiden die Bemerkung ge­knüpft, dass sie im Barbaricum stehen. Dies ist des­halb ein beachtenswerter Umstand, weil die Notita an zahlreiche am jenseitigen Ufer errichtete Contra­Befestigungen des Rhein- und Donaulimes keine sol­chen Bemerkungen knüpft. Die beiden Lager im Al­föld sind deshalb vom Limes weiter entfernt, im Inneren des Sarmatenlandes zu suchen. Unseren archäologischen Forschungen ist es noch nicht gelungen im Barbaricum solche Lager nach­zuweisen, obwohl aus einzelnen Zeichen ausgehend ihre Erforschung nicht aussichtslos wäre 22 . Gleich­zeitig muss aber auch in Erwägung gezogen werden, dass es unserer ziemlich vorgeschrittenen Limesfor­schung — obwohl spätantike Festungen und Um­bauten in grosser Anzahl festgestellt worden sind — auf dem pannonischen Limes noch nicht gelungen ist die Bauperiode des Zeitalters von Diocletianus nachzuweisen. Gerade deshalb ist unsere Aufmerk­samkeit einem eigenartigen Festungstyp zuzuwenden, der an mehreren Punkten des sarmatischen Grenz­abschnittes angetroffen werden kann und darauf schliessen lässt, dass in Sarmatien mit ständigem Cha­rakter römische Truppen stationiert haben. 11 Not. Occ. XLII 46—70. 12 Th.Mommsen, Gesammelte Schriften II 267f. 13 Aur.Victor Caes.39,30.W.Ensslin,PW—RE VIIA,2438f. 14 Alföldi A.,Arch.Ért.l941,51ff. R.EggerJahreshefte des Ös­terrArchäol.Inst.35,1943.27. 15 R.Egger,Römische Antike und frühes Christentum I. 132. 16 Panegyrici Latini ed.Baehrens VIII 5,1. 17 Cod.Iust.IX 20,10—11. 18 Vielleicht auch bei seiner Reise im Jahre 303 aus Rom nach Nikomedia,vgl.Lactantius de.mort.persec. 17,4. 19 Chronica Minora I.p.230. 20 Mit der Rundschrift Victoriae Sarmaticae :Roman Imp.Coi­nage VI, p.354.No.43. 21 OccXXXII 41,XXXIII 48. 22 Vgl.unsere Bemerkungen zum Fundort der Inschrift CIL III 10605a in dem Band über den Limeskongress zu Cardiff im Jahre 1969. im Druck. 84

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