Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 1. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1972)

A. Mócsy: A római-batbár szomszédság utolsó évszázada hazánk területén

Eben deshalb ist es nicht wahrscheinlich, dass der von dem jungen Kaiser Constans aufgenommene Beiname Sarmaticus 42 das Zeichen eines bedeutenden Sieges gewesen wäre. 339 suchte Constans auch Pan­nonién auf, 43 über kriegerische Handlungen stehen uns jedoch keine Informationen zur Verfügung. Es kann jedoch leicht angenommen werden, dass der mit seinen älteren Brüden rivalisierende junge Kaiser durch die Aufnahme des Beinamens seine Kriegsverdienste vermehren wollte. Auch das steht nicht im Bereich der Unmöglichkeiten, dass der Herr­schaftswechsel — wie so oft — für einige an der Grenze lebende barbarische Völker den Grund zum Erzwingen eines günstigeren Vertrages geliefert und Constans nach der Lösung einer solchen diplomati­schen Krise den Beinamen Sarmaticus aufgenommen hat. Eine neue Krise ist zufolge des Umsturzes der inneren Verhältnisse des Barbaricum ausgebrochen. Im Jahre 356, als Constantius IL seinen bekannten Besuch im Rom machte, kam die Nachricht, dass die Quaden in Valeria, die Sarmaten hingegen am Süd­rand des Alföld den Limes von Pannónia Secunda und Moesia Prima angegriffen haben. 44 Auf welche Zeit diese Angriffe gesetzt werden können, wird weiter unten besprochen. Tatsache ist, dass sich im Jahre 356 bereits eine gespannte Lage entwickelte, die den Kaiser dazu zwang, im nächsten Jahr nach Pannonién zu kommen. Beweisbare barbarische Einbrüche, ohne ihre Ausmasse zu kennen, sind uns jedoch erst aus dem Jahre 357 bekannt. 45 Aus der Tatsache jedoch, dass später von der Rückgabe gefangener römischer Untertanen verhandelt werden musste, 46 folgt noch nicht, dass der Angriff tief in die erwähnten Provin­zen eingedrungen wäre. Unsere einzige Quelle, Am­mianus Marcellinus erledigt diese Angriffe sehr kurz und bündig, was dafür spricht, dass nicht so sehr die Angriffe, sondern vielmehr ihre Folgen schwer waren. Im Sommer 357 erschien Constantius IL in Pan­nonién und Hess sich mit den Quaden und Sarmaten in Verhandlungenein. 47 Die folgenden Jahre vergin­gen, während der Kaiser fast ständig in Sirmium re­sidierte, mit Kriegsunternehmungen und Verhand­lungen. Er verliess erst zur Mitte des Jahres 359 diese Stadt, als er auf die Nachricht des Falles von Amida nach dem Osten zog. 48 Unsere Quelle Ammianus war von den Gescheh­nissen augenfällig gut informiert und auch seine Er­zählung ist erfreulicherweise ausführlich, 49 sie ent­hält jedoch einige Widersprüche. So seine Behaup­tung, dass der Angriff der Quaden und Sarmaten auf die Zeit des Rombesuches des Kaisers fiel, ist das Ergebnis einer irrtümlichen Wiederholung, denn das­selbe schrieb er fast mit den gleichen Worten auch bezüglich des Winters 357—258. Seinen Berichten nach eilte der Kaiser aus Rom sofort nach Illyricum, obwohl darüber in dem gut verfolgbaren kaiserlichen Itinerarium nichts zu lesen ist. Constantius kam erst im Sommer 357 in Pannonién an. Aufgrund all dieser ist es wahrscheinlich, dass der Angriff des Jahres 356 eine Kombination von Ammianus, even­tuell eine Falschmeldung war, die man in der Um­gebung des Kaisers stark übertrieben verbreitete. Tatsache ist jedoch, dass Constantius im Jahre 357 deshalb seinen Sitz nach Sirmium versetzen musste, weil vorher eine Kriegskrise entstanden ist, die man durch Verhandlungen zu beseitigen versucht hat. Den Abbruch der Verhandlungen begründete der tatsächlich erfolgte Angriff. Auf den Angriff im Winter 357—358 antwortete der Kaiser im Frühjahr 358 mit einem grossen Feldzug. Die diesbezügliche Beschreibung von Ammianus entstand derart im Sinne der spätantiken triumphalen Ideologie, dass wir kaum etwas darüber erfahren, mit wem verbün­det gegen wen das römische Heer im Rahmen des gewiss komplizierten Bündnissystems eigentlich ge­kämpft hat. So viel geht jedoch hervor, dass die vielen kleinen barbarischen Königtümer durch Eigenver­träge an Rom, jedoch rechtsmässig nicht aneinander gebunden waren. Dieses Vertragssystem war be­stimmt das Werk von Constantinus. Die Strafexpedition von Constantius begann im April 358, das Heer zog über eine Pontonbrücke über die Donau aus Pannónia Secunda. Es wurde augen­scheinlich Weise ein grosses Gewicht darauf gesetzt, 2 H.Dessau,Inscriptiones Latinae Selectae Nr. 724. 43 Seeck,a.a.0.187. 44 Amm.Marc. XVI 10,20.vgl.Zosimos III 1,1. 46 Darauf lässt sich ein Münzfund beziehen : Sey K., Folia Arch. 16,1964,63ff. 46 Amm.Marc.XVII 12,16. 47 Zos. III 2,2.Iulian,ep.ad Athen.279 d. 48 Seeck,a.a.0.204f. 49 XVI 10.XVII 12—13. XIX 11, 89

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