Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 1. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1972)

A. Mócsy: A római-batbár szomszédság utolsó évszázada hazánk területén

sehen Sarmaten konnten selbst in zwei Jahren von den Römern nicht bezähmt werden. 334 erschien Constan­tinus persönlich auf dem Kriegsschauplatz, 38 eine an­dere Lösung jedoch, als dass er das Volk der Limigan­tes im südlichen Teil des Alföld ansiedelte und unter römische Aufsicht setzte, fand auch er nicht. Die Auf­sicht wurde von Offizieren zweier Limeslager aus­geübt, ihre zwei Gruppen wurden nämlich nach den zwei Limeslagern (Acumincum = Slankamen, Pin­cum = Veliko Gradiste) Amicenses bzw. Picenses genannt. 39 Die traditionelle gesellschaftliche Ordnung der Sarmiten konnte nicht wiederhergestellt werden. Die zerrüttete Lage wurde im Alföld von den Ger­manen ausgenutzt. Trotz des über die Goten errunge­nen römisch-sarmatischen Sieges haben die Goten und in geringerem Masse die Gépiden beträchtliche Gebiete, vermutlich den jenseits der Theiss und nör­dlich des Maros-Flusses gelegenen Teil des Alföld in Besitz genommen. Der Vandalenkőnig Visumar, der gleichfalls auf das entvölkerte Sarmatenland An­spruch erhoben hatte, erlitt von den Goten eine Nie­derlage und war gezwungen in das Reich zu fliehe n. 43 Wahrscheinlich haben einzelne Abschnitte des Csörsz­Grabens schon zu dieser Zeit ihre Bedeutung verlo­ren. Auch im Gebiet jenseits der Theiss zeigt das archäologische Denkmalmaterial einen sich verstär­kenden germanischen Charakter. 41 Constantinus dürf­ten diese Ereignisse und Vorgänge davon überzeugt haben, dass man zum alt bewährten Befestigung­system des Limes zurückkehren muss. Die mili­tärische Besetzung des Sarmatenlandes, da ja die beiden Festungen des Barbaricum auch in der viel später entstandenen Notitia vorkommen, wurde zwar nicht aufgegeben, jedoch hat man — im Gegensatz zur Konzeption des Diocletianus und des Gale­rius — ein grosses Gewicht auf den Aufbau der Fes­tungskette entlang der Donau gesetzt. Unsere bisherigen Angaben sprechen tatsächlich dafür, dass es zu den grössten spätrömischen Bauar­beiten des pannonischen Limes unter Constantinus gekommen ist. Unseren heutigen Kenntnissen nach wurden zu dieser Zeit die weit vorsprin­genden, fächerförmigen Ecktürme der Lager erbaut. Es ist auch wahrscheinlich, dass zu gleicher Zeit die Tore der Limeslager mit mächtigen hervor­springenden Türmen vermauert wurden und man kann zugleich annehmen, dass die meist an Höhen neu erbauten Befestigungen ebenfalls zum grössten Teil das Werk von Constantinus waren. Wie man aus den bisher gewonnenen Daten der archäologischen Forschungen darauf schliessen kann, wurde die Fes­tungskette eher an dem sarmatischen Frontabschnitt dichter gemacht, worunter auch der an das südliche Alföld angrenzende pannonische und mösische Grenzabschnitt zu verstehen ist. Zugleich stellt sich aber die Frage, ob die ausserordentlich starke Befes­tigung der Dcnaukniegegend nur ein durch die planmässige Erforschung dieser Limcsstr._cker durch Sándor Soproni entstandener Auschein ist, oder aber ob diese ausnahmsweise starke Befestigung die­ses Donauabschnittes spezi.Tle Gründe hatte. Constantinus hat sich mit der erneuten Förderung des Limesbaues und der Aufrechterhaltung der von der Tetrarchie geerbten partiellen Besetzung des Bar­baricum wahrscheinlich nicht zufriedengestellt. Ob­wohl wir über diesbezügliche unmittelbare Quel­lenangaben nicht verfügen, hat er wahrscheinlich auch mit den auf das Alföld angesiedelten germani­schen Stämmen ein vestragsmässiges Verhältnis aus­gebaut. Es fclgta nämlich nach 334 eine fast e ; n Vier­teljahrhund ;rt lang anhaltende Fri;denszei r , was ohne ein umfassendes Vertragssystem nicht vorzustellen wäre. Weder die Germanen, noch die Sarmaten haben die zufolge der innenpolitischen Krise der Jahre 350— 351 entstandene Lage missbraucht, als es zur entschei­denden Schlacht gerade in Pannonién, bei Mursa (Osijek) gekommen ist. In ähnlicher Lage musste Rom anderswo und in anderen Zeiten oft einer kri­senhaften aussenpolitischen Wendung entgegensehen. Wie gesehen, war die auslösende Ursache der Kriege in der spätrömischen Geschichte des Karpatenbeckens nicht der Gegensatz zwischen Römern und Barbaren, sondern die sich zwischen den Völkern des Barbari­cum eingetretene Änderung der Verhältnisse. Der im Jahre 334 zustandegebrachte neue Vertrag war, aller Anzeichen nach, ziemlich vielseitig dazu gewe­sen, um auch im Falle grösserer Erschütterungen sich als tragfähig zu erweisen. 38 O.Seeck,Regesten der Kaiser und Päpste (Stuttgart 1919) 182f. 39 Amm.Marc.XVII 13,18—19. 40 Iordanes Getica 115.161. 41 Korek J. — Párducz M.,Arch.Ért. 1946— 48,298ff. Bona I., Orosháza története (Die Geschichte von Orosháza) l (Orosháza 1965) 114ff, 88

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