Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 1. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1972)
A. Mócsy: A római-batbár szomszédság utolsó évszázada hazánk területén
ausgehend das ganze Sarmatenland und kehrte bei Margum, bei der Mündung der Morava auf römisches Gebiet zurück. Hiernach machte er eine Rundreise durch ganz Pannonién ; eine seiner Verordnungen ist Ende Juli aus Savaria datiert. 31 Ende des Jahres war er in Serdica (Sofia). Seine Rundreise in Pannonién hat vielleicht die Ansiedlung sarmatischer Gruppen bezweckt, da er nach unserer Quelle, laut Optatianus Porfyrius, in Bononia, von wo auch eine andere kaiserliche Verordnung datiert ist, 32 Kriegsbeute in grosser Menge verteilen Hess und die Zahl der Gefangenen war gleichfalls sehr hoch. Constantinus schloss mit den Sarmaten einen neuen Vertrag ab, was die Umstände des zehn Jahre später ausgebrochenen Krieges für wahrscheinlich erscheinen lassen. Die bekannten Einzelheiten des 332 ausgebrochenen Krieges ermöglichen, um auf die Änderungen im Alföld zwischen 294 und 332 Rückschlüsse zu ziehen. Da — wie gesehen — das Land der Sarmaten nach 294 an einzelnen Punkten mit römischen Truppen besetzt war, können wir den Angriff des Rausimodus nicht für einen einfachen Raubüberfall halten und im Rahmen irgendeines antagonistischen römisch-sarmatischen Gegensatzes auslegen. Den Angriff löste vermutlicherweise der zunehmende Druck der Goten aus. Rausimodus wollte mit seinem Angriff wahrscheinlich die Rezeption, oder gegen die Goten eine wirksamere römische Hilfe erzwingen. 332 haben die Römer die Goten auf „sarmatischem Boden" geschlagen, 33 woraus es eindeutig folgt, dass die Goten vor 332 auf sarmatisches Gebiet, genauer auf einen solchen Boden eingedrungen sind, den die Römer bei der Ordnung des Jahres 294 als sarmatisches Gebiet anerkannt haben und das auf diese Weise innerhalb des Csörsz-Grabens lag. Eine weitere Quellenangabe 34 lässt darauf schliessen, dass die Sarmaten 332 gegen die Goten die Verbündeten von Rom waren, woraus es wiederum folgt, dass Constantinus im Jahre 322 den sarmatisch-römischen Vertrag erneuert hat. Da wir jedoch wissen, dass Constantinus 332 eine Riesenmenge von Sarmaten in das Reich zugelassen hat, 35 dürfte der über die Goten erfochtene Sieg nicht allein mit der Rückgabe der von den Goten besetzten sarmatischen Gebiete einhergegangen sein. Wir müssen vielmehr daran denken, dass die Sarmaten auf die Anregung von Constantinus gewisse Gebiete evakuiert haben, die dann von den Goten besetzt wurden. Die Sarmaten der geräumten Gebiete wurden von Constantinus im Römerreich angesiedelt. Als Constantinus zehn Jahre früher, 322 durch das Sarmatenland zog, konnte er sich wahrscheinlich davon überzeugen, dass die Sarmaten zwischen zwei Feuer geraten sind und ihr Problem nur mit wirksamer militärischer Hilfe, oder mit Umsiedlungen, also den Goten gemachten Gebietszugeständnissen gelöst werden kann. Die völlige Räumung des Sarmatenlandes im Rahmen einer umfangreichen Rezeption dürfte man kaum erwogen haben. So blieb nichts anderes übrig, als die militärische Unterstützung der ausserhalb gebliebenen Sarmaten. 322 dürfte Contantinus noch die Linie des Csörsz-Grabens garantiert haben, jedoch zog dies eine derartige Vertragspflicht nach sich, die dann zehn Jahre später den Eingriff Roms in den gotisch-sarmatischen Krieg notwendig machte. Eine römische Teilnahme in den Kriegen der Völker des Barbaricum von solchen Ausmassen steht in der römischen Geschichte fast beispiellos, doch wird es sofort verständlich, wenn wir die obige Rekonstruktion der mit 294 begonnenen neuen sarmatischen Politik akzeptieren. Der im Sarmatenland über den Goten im Jahre 332 errungene Sieg hätte, mit der Rezeption der sarmatischen Massen und mit Gebietszugeständnissen verbunden, für eine Zeitlang im Alföld zu einer Entspannung führen können, wenn die Sarmaten in der Zwangslage des Gotenkrieges nicht einen verzweifelten Schritt unternommen hätten. Sie hatten ihr bis dahin in Knechtschaft gehaltenes Volk, die Limigantes bewaffnet, was den über die Goten errungenen Sieg bald zweifelhaft machte. Die Limigantes wandten sich gegen ihre Herren: die zahlenmässig wahrscheinlich unterlegene Volk floh daraufhin teils in das Römerreich, 36 teils wurde es von den gotischen Viktofalen aufgenommen. 37 Die aufständi31 Cod.Theod.I 1,1. 32 Cod.Theod.XI 27,2. 33 Chron.Min. I. p. 234.Eusebius chron.ed.Helm 233c. 34 Excerpta Valesiana 32. 35 Exc.Val.l.c.und Euseb.chron.233f.Euseb.vita . Const.4,6. Chron.Min.Ip.234 . 36 Exe. Val.I.e. 37 Ammianus Marcellinus XVII 12,19. 87