Kőhegyi Mihály (szerk.): Historia Domus Bajensis. Chronik des Franziskanerkonvents in Baja. Band 1. 1694-1840 - Bajai dolgozatok 7. (Baja, 1991)

Einleitung

Ob es zu diesem nicht alltäglichen Ereignis gekommen ist oder ob die Sünder sich eines Besseren besonnen und gezahlt haben, geht aus den erhaltenen Urkunden nicht hervor.6 Irgendwie muß die Angelegenheit geregelt worden sein, weil der neue Erzbischof István Várdai vier Jahre später den Steuereinnehmern die Anweisung gab, den Zehnten in den vier Dörfern „auf die übliche Weise” einzutreiben.7 Die Ansiedlung erlebte einen raschen Aufschwung, was in erster Linie ihrer günstigen geographischen Lage zuzuschreiben war.8 Wir wissen nicht, wann ihr der Rang eines Marktfleckens verliechen wurde, doch gehörte sie 1472 auf jeden Fall schon zu diesen. Damals hat König Matthias mit jenen Teilbesitzungen, die András de Baja gehörten und im Marktflecken Baja und auf dem benachbarten (südlich von der Stadt gelegenen) Pető—Besitz (in oppido Baja et possessione Pethe) lagen und mit dem Aussterben der Familie Baja wieder an die Heiligen Ungarische Krone fielen, János, Máron und Imre Czobor und die Mitglieder der Familie Paka belehnt.9 Es kann als sicher angenommen werden, daß es in Baja während des ganzen Mittelalters immer eine Kirche und einen Pfarrer gegeben hat, selbst wenn sie nur in wenigen Quellen erwähnt werden. Zum letztenmal erwähnen die Urkun­den im Jahre 1458 den Pfarrer Miklós von Baja, den der Kalocsaer Erzbischof István Várdai beauftragte, László Töttös und seine Leibeigenen zur Zahlung des kirchlichen Zehnten zu bewegen.10 Im September 1526 ist der Sultan Suleiman mit einem Teil der Truppen des anatolischen Heeres auch durch Baja gezogen, als er — nach der Einnahme von Buda — am linken Ufer der Donau der Fuhrt von Peterwardein zustrebte.11 Vom Herbst dieses Jahres an wurden Baja und Umgebung zu einem Schauplatz der Kämpfe zwischen den beiden Gegenkönigen Ferdinand von Habsburg und János Szapolyai. Ein Anhänger von König János, Jován Csemi (Nenad), zog mit den im Gebiet von Ternes lebenden Serben in die verlassenen Gebiete des Komitats Bács (ad desolatem terram Bachmege).12 Die Gegend war jedoch nicht völlig entvölkert, so daß wir lediglich von einer Flucht und Umgruppierung der Bevölkerung (von einem Zusammenziehen) sprechen können, wie das die spä­teren Defter eindeutig beweisen. Unbestreitbar ist jedoch auch, daß gegenüber 6 Der Kirchenbann hatte während des ganzen Mittelalters eine sehr große Bedeutung. Lederer, Emma, 1949. 101. 7 Zichy Okm. IX. 406. — Ungarischer Text bei: Kapocs, Nándor — Kőhegyi, Mihály, 1983. 152-153. 8 Barlay, Magda, 1939. 13—14 ; Bácskai János, György, 1943- 20—23- — Über die Märkte der Gegend: Zichy okm. V. 485.; Kőhegyi Mihály, 1972/b 27.; SzekfO, László, 1989. 109-117. 9 Iványi, István, 1889-1907. IV. 104-105.; Kemény, Simon. 1931. 330. 10 Als Mitglied der die Zeremonie des Kirchenbannes durchführenden Priestergruppe spielt auch der Pfarrer Tamás von Baja eine Rolle; diese Gruppe nennt sich selbst „ecclesiarum parochialium plebani”. Zichy okm. X. 44. 11 Szántó, Imre, 1977. 8. 12 Szerémi, György, 1979. 126,128., 141—142. 3

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