Kőhegyi Mihály (szerk.): Historia Domus Bajensis. Chronik des Franziskanerkonvents in Baja. Band 1. 1694-1840 - Bajai dolgozatok 7. (Baja, 1991)

Einleitung

der alten Bevölkerung mit katholischem Glauben die griechisch-orthodoxen Neuankömmlinge das Übergewicht gewannen.13 Antal Verancsics, der spätere Erzbischof von Esztergom, hatte als er 1553 eine Delegation nach Konstantino­pel leitete und mit dem Schilf die Donau abwärts fuhr, auch unser Gebiet berührt und den traurigen Zustand der geringer gewordenen Bevölkerung gut zum Ausdruck gebracht. Er schreibt: „Gütiger Gott! Was für ein trauriges Bild der einstmals beste und ertragreichste Boden bietet, wie verlassen hier alles ist, wie viel Wild hier auf den Äckern und in den Weingärten haust, wie selten hier Ackerbau betrieben wird und wie wenige Tiere es gibt, nur die Steppe ist endlos. Unser Steuermann, ein Serbe, erzählte uns, daß hier einstmals, als unsere Heimat noch unversehrt war, in einer Gemeinde mehr Menschen gelebt hätten, als man jetzt kaum in dreißig antreffen könnte. Was soll ich über die dem Erdboden gleichgemachten Städte erzählen, deren Namen nunmehr ebenfalls verschwun­den sind?”14 Verancsics konnte gut serbisch, so ist seine Beschreibung glaubhaft, obwohl die Verhältnisse viel komplizierter und zusammengesetzter waren.15 Das Zentrum des Gebiets und sein zugleich bevölkertster Ort war Baja. Die türkischen Soldaten hatten sich nämlich nicht über die Dörfer zerstreut, sondern sie wohnten in Festungen und in Plankenburgen.16 Nach den uns erhaltenen Aufzeichnungen über den Sold der Soldaten war 1556 der Aga Shaban Abdullah der Kommandant der Truppe in Baja, sein Serma (ähnlich dem Rang eines Hauptmanns) war Ali Abdullah. Unter ihnen dienten fünf Odas (Schwärme), die jeweils aus 6 bis 9 Mann bestanden. Die Wache in Baja bestand damals aus 38 Mann — größtenteils aus Serben.17 1558 waren es noch dieselben Kommandanten, die Wache bestand aber aus 58 Mann. Die gemeinen Soldaten waren Serben.18 Zehn Jahre später, 1568, war der Aga Hussein der Kommandant, unter ihm dienten 9 Odas, eine jede bestand aus 7 bis 10 Mann, die zum überwiegenden Teil Serben waren. Insgesamt waren es 78.19 In den Aufzeichnungen über den Sold werden sie als „Freibeuter” geführt.20 Sie waren auch in Friedenszeiten dienende, auf dem Balkan rekrutier­te Soldaten, die Sold bekamen.21 Lediglich die Kommandanten und eventuell ihre Stellvertreter waren Türken, die anderen größtenteils Südslawen. Die Serben zogen ständig weiter nach Norden. Ein Verzeichnis aus dem Jahre 1572 erwähnt bereits sieben — bedeutend nördlicher liegenden — Ortschaften, 13 Szerémi Georgius, 1857. I. 125.; Istvánfiy, Miklós, 1962. 124. 14 Verancsics, Antal, 1857.1. 290. 15 Matkovic, Petar, 1884. 16 Salamon, Ferenc, 1886. 168. 17 Velics, Antal — Kämmerer, Ferenc, 1886—1890.1. 98. 18 Velics, Antal — Kämmerer, Ferenc, 1886—1890. I. 122—123-19 Velics, Antal — Kämmerer, Ferenc, 1886—1890. I. 202. 20 Kemény, Simon, 1931- 30. 21 Zontar, Josip, 1972.; Zirojevic, Olga, 1974. 158-176., Vass, Előd, 1983.; Vass, Előd, 1989. 168-170. 4

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