Kőhegyi Mihály (szerk.): Historia Domus Bajensis. Chronik des Franziskanerkonvents in Baja. Band 1. 1694-1840 - Bajai dolgozatok 7. (Baja, 1991)

Einleitung

einen Aufruf an die Völker von Albanien, Serbien, Mysien, Bulgarien, lllyrien, Mazedonien und anderen Provinzen erlassen, sie sollen gegen die Türken zu den Waffen greifen, sich an die Seite der kaiserlichen Truppen stellen und zu ihrer Lebensmittelversorgung beitragen.49 Als Gegendienst werde er ihnen Schutz vor dem gemeinsamen Feind, den Türken, gewähren. Er versprach ihnen, daß sie ihre Privilegien, ihre Glaubensfreiheit, das Recht zur Wahl ihres Woiwo­­den behalten wie auch von allen Steuern befreit sein werden, und daß er ihnen die von den Türken beschlagnahmten Besitztümer und Güter geben wird.50 Die Südslawen haben ihren Aufenthalt in Ungarn lange Zeit nur als vorüber­gehend, als einen Übergangszustand betrachtet, doch nachdem es den österrei­chischen Truppen nicht gelungen war, den Balkan einzunehmen verloren sie die Hoffnung auf eine Rückkehr, obwohl Leopold sie ihnen zugesichert hatte.51 Langsam siedelten sie sich dann an, ein Teil von ihnen diente jedoch in den Südgebieten im kaiserlichen Heer.52 * * In diesen Jahren (1686—1690) gelangten die Franziskaner zusammen mit ihren bunjewatzischen Gläubigen nach Baja. Früher konnten sie kaum hier gewesen sein, weil die Belgrader Bischöfe, obwohl sie mehrmals in den 1650er und 1660er Jahren in der Batschka waren, kein einziges Mal Baja besucht hatten; wenn es hier jedoch eine noch so kleine Franziskaner-Gemeinde gegeben hätte, dann hätten die ebenfalls dem Orden des Heiligen Franz von Assisi angehören­den Bischöfe den Ort kaum gemieden. Aus den vorhandenen Dokumenten geht hervor, daß die Mönche zusammen mit der flüchtenden südslawischen Bevöl­kerung in den Jahren nach den Befreiungskriegen (1686—1690) in die nördliche Batschka gekommen sind. Bisher war unser erstes sicheres Datum dafür 1693- In diesem Jahr ordnete der römische Kurienrichter Karl Marinis an, daß die bosnischen Franziskaner auch weiterhin dort verbleiben und friedlich in dem nach St. Antonius von Padua benannten Bajaer, in dem nach dem Heiligen Franz von Assisi benannten Somborer, in dem nach der Himmelfahrt Maria benannten Bacser und in dem nach der Maria-Verkündigung benannter Szabadkaer Kloster wirken dürfen.55 Vor nicht langer Zeit wurde jedoch im Wiener Hofkammerarchiv ein sehr wesentlicher Beleg gefunden, der zwei Jahre älter ist als die früher aufgefunde­nen. Nach ihm hat Leopold in der königlichen Verfügung vom 20. Juni 1691 es 49 Czoernik, Karl, 1855 - 1857. II. 157. 50 Szalay, László, 1861. 22—25.; Hodinka, Antal, 1943. 51 Picot, Émile, 1873- 73-74. 52 Baróti, Lajos, 1911—1912. 3- — Zur Geschichte der ungarischen Südslawen — unter ihnen der Bunjewatzen — gibt es eine umfangreiche ungarische und ausländische Litera­tur. Hier sei nur auf einige Werke verwiesen, in denen der sich für diese Frage interessie­rende Leser Imformationen findet. Antunovich, Ivan, 1882. Horvat, Rudolf, 1922.; Knezevic, Milovoje, 1927.; Erdeljanovic, Jovan, 1930.; Pekic, Petar, 1930.; Hadrovics, László, 1938.; Meznerich, Jenő, 1938.; Hadrovics, László, 1942.; Hadrovics, László, 1943.; Hadrovics, László, 1947. 55 Csevapovich, Gregorius, 1830. 472—473-9

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