Kőhegyi Mihály (szerk.): Historia Domus Bajensis. Chronik des Franziskanerkonvents in Baja. Band 1. 1694-1840 - Bajai dolgozatok 7. (Baja, 1991)

Einleitung

den in der Budaer Wasserstadt tätigen Franziskanern erlaubt, sich hier ein Kloster zu bauen, weil sie in der katholischen serbischen Nation auch bisher bereits den Glauben erfolgreich belebt und bewahrt haben. Das Dokument begründet — über die Anerkennung der Verdienste hinaus — die Genehmigung des Klosterbaus noch damit, daß auch die Vorsteher mehrerer ungarischer Franziskanerklöster darum angesucht hätten. Namentlich wurden die Ordens­brüder István Porkovich aus der Batschka (aus Bács?), Miklós Radnich aus Kalocsa und Gábor Stanich aus Baja angeführt.54 Dieser Beleg bekräftigt unsere frühere Annahme, daß die Franziskaner im Jahre 1687, dann im Sommer und Herbst 1690 zusammen mit den Südslawen nach Ungarn geflohen sind; diese begleitend und führend kamen sie in die Bácska, innerhalb dieser nach Baja. Von 1694 an können wir jedoch — obwohl bis 1735 nur aus nachträglichen Eintragungen, deren Angaben aber aus Schriftstücken früher gegründeter Fran­ziskanerklöster gesammelt wurden — bereits das Leben und Wirken ihres Ordenshauses in der Bajaer Historia Domus verfolgen. * * * Die aus drei Bänden bestehende Historia Domus gelangte zur Zeit der Auflösung der ungarischen Orden (1950) in das Archiv der Stadt Baja, und später dann nach Pécs. Hier wurde zu Beginn der 60er Jahre vergebens nach dem I. Band gesucht; er war spurlos verloren gegangen. Zu unserem Glück waren zwei Auszüge aus ihm im Besitz des Museums in Baja erhalten geblieben, und ihre Übersetzung gaben wir in Ermangelung von Besserem den Lesern in die Hand.55 Vor einigen Jahren — während des Umzugs des Archivs von Baja nach Kecskemét — kam der fehlende Band zum Vorschein, und heute wissen wir bereits, daß die, die die beiden Auszüge angefertigt haben, kaum mehr als 1 bis 2 % des Originals für interessant gehalten und kopiert haben. Denn die mit kleineren oder größe­ren Lücken geführte Historia Domus einen so tiefen Einblick in das Alltagsleben erlaubt, der mit keinem anderen Archivmaterial erreichbar wäre und weil sie somit eine erstrangige Quelle der Ortsgeschichte von Baja ist, haben wir be­schlossen, sie in ihrem Gesamtumfang zu veröffentlichen. Von den drei Bänden überreichen wir dem Leser hier nur den ersten, wir haben aber die Absicht, später den Text auch des zweiten und dritten Bandes zu publizieren. Der glatt, schwarz gebundene Band, dessen Vor und Nachsatzblatt mit winzigen Blumen verziert ist, hat eine Größe von 21 x 32,5 cm.56 Auf der ersten 54 Taffemer, Anton, 1982. IV. 49—50. 55 Koszta, István — Kőhegyi Mihály, 1972. — Auch die Edition des vollständigen Textes hat begonnen: Kapocs, Nándor — Kőhegyi, Mihály, 1986.; Kapocs, Nándor — Kőhegyi Mihály, 1987. 56 Die alte, sogenannte blaue Standortnummer der vollständigen Historia Domus: Band I. (1694-1840) 7761.; Band II. (1849-1889) 7696.; Band III. (1887-1950) 7684. Alle Bände sind in der Abteilung Baja des Archivs des Komitats Bács-Kiskun in Kecskemét zu finden. 10

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