Merk Zsuzsa - Bálint Attila: Baja Stadt seit 300 Jahren - A Bajai Türr István Múzeum kiadványai 27. (Baja, 1999)

lieh als Versammlungsorte der kaiserlichen Truppen, wo sie in den Lagern Lebensmittel, Futtermittel und Brennholz aufgestaut haben, um sie notwendiger­­falls der Armee zur Verfügung zu stellen. Mit der Befreiung hatte die Reihe der Heimsuchungen jedoch noch kein Ende. Die weiter andauernden Kämpfe, die Versorgung der einquartierten Soldaten bedeutete für die Bevölkerung eine schwere Last. Im Rákóczi-Freiheits­­kampf (gegen das Habsburgische Reich geführter Unabhängigkeitskampf, 1703-1711 ) hat Baja an der Seite der kaiserlichen Kräfte gekämpft - sie war ja das Eigentum der Kammer, und die Mehrheit der Bevölkerung war südslawisch-, weshalb die Kuruzen (Kämpfer von Rákóczi Ferenc) mehrere Vergeltungsaktio­nen gegen die Stadt und ihre Umgebung durchgeführt haben. Da wurde in Baja alles, was aus der Zeit der türkischen Eroberung erhalten geblieben ist, zunichte gemacht. Die fortlaufenden Kämpfe haben die Produktion gelähmt, die Menschen ausgerottet oder zur Flucht gezwungen. Anstelle der Bevölkerung, die während der türkischen Obergewalt, der Befreiungskriegen und des Rákóczi-Freiheitskampfes geflüchtet oder ausgestor­ben ist, kamen durch Ansiedlungen und Einwanderungen neue Völker, und es kam in Baja zu einer vielfältigen Zusammensetzung der Bevölkerung aus ver­schiedenen Nationalitäten. Die türkische Botmäßigkeit hatte mit dem Frieden in Karlóca (1699) in Ungarn sein Ende, der Balkan blieb jedoch weiterhin unter ihrer Herrschaft. Die dort lebende christliche Bevölkerung ist - aus Angst vor der Rache der Türken­massenweise geflüchtet, und hat sich in den ausgerotteten Teilen der Batschka, teils im Donau-Theiß-Zwischengebiet niedergelassen. Eine bedeutende Anzahl von Bunjewatzen (katholische kroatische Bevölkerung) ist 1686 unter Leitung von Markovii und Vidakovic gekommen. Die griechisch-ortodoxen Serben sind 1690 unter der Leitung des Patriarchen Arsen Cernovic nach Ungarn gekommen. Bis zur Mitte des 18. Jh.-s lebten in Baja in erster Linie südslawische Bunjewatzen, Serben. Vor der Türkenherrschaft war Bajas Besitzer die Familie Czobor. Márk Czobor hat 1726 sein Besitzerrecht nachgewiesen, und wurde zum Feldherrn der Stadt, später hat er aus seinen oberungarischen Besitztümern ins zurückbekommene Batschkaer Gebiet Ungaren angesiedelt. Die günstig gelegene Stadt hat auch ungarische Händler angezogen, besonders aus Komárom sind viele gekommen. Die Ansiedlung der Deutschen (die in der Gemeinsprache bis zum heutigen Tag als Schwaben bezeichnet werden) erfogte ab Ende des 17. Jh.-s über das ganze 18. Jh. fortlaufend. Die Leiter der staatlichen Institute, die Kammer­beamten, und die Handwerker, die die Bedürfnisse der beinahe ein Jahrhundert 6

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