Farkas Henrik et al.: Vezető a Bajai Türr István Múzeum állandó kiállításához - A Bajai Türr István Múzeum kiadványai 8-9. (Baja, 1963)
Wanderung abgelöst, die mit der römischen Provinz Pannonien in Kon- Kontakt standen. Vor etwa 1000 jahren siedelten sich die Ungarn im Karpatenbecken an; sie nahmen die hier angetroffenen Völkergruppen in sich auf. Die ungarischen Reiternomaden nahmen die christliche Religion auf und gangen zur sesshaften Landwirtschaft über. Die Entwicklung des feudalistischen Staates wurde von der 150 Jährigen türkischen Besetzung unterbrochen. Viele Dörfer gingen zugrunde, die Einwohner entflohen oder siedelten sich in grösseren Ortschaften an. Nach dem Sieg über den Türken entwickelte sich Baja rasch. Da hier ein guter Hafen und eine Furt waren, wurde die Stadt zu einem wichtigen Handelszentrum der Grossen Ungarischen Tiefebene. Die hiesigen Müller, Schiffbauer und Schiffer waren berühmt. Die serbischen Einwohner handelten mit dem Balkan. Die Handwerker waren in Gilden vereint, die sie vor der Willkür der Grossgrundbesitzer und dem freien Markt beschützten. Ende des vergangenen Jahrhunderts wurden die Zünfte, als Hindernisse der kapitalistischen Entwicklung, aufgelöst. Zu dieser Zeit wurden die Hauptlinien der ungarischen Bahn ausgebaut, die aber Baja nicht berührten. Die Schiffahrt hatte an Bedeutung eingebüsst, der Handel der Stadt schwand ; erst nach der Befreiung Ungarns, im Jahre 1945 beginnt die Industrialisierung der Stadt; die Bauern betraten den Weg der Kollektivwirtschaft. Die Donau mit ihren unzähligen Nebengewässern begünstigte stets die Fischerei. Einzelne Fischer bedienten sich der allein handzuhabenden sog. „Kleinwerkzeuge”; die Mitglieder der Fischerinnungen benutzten grosse Netze. Heute ist in der Stadt und ihrer Umgebung eine der besten ungarischen Fischergemeinschaften tätig. Bei der Arbeit bedienen sich ihre Mitglieder der modernsten technischen und wissenschaftlichen Errungenschaften. Die herkömmlichen Fischergeräte stammen teils aus dem Süden und aus dem Osten, andere gelangten mit den späteren deutschen Ansiedlern hierher, doch findet man auch neue Konstruktionen der erfindungsreichen Fischer. 44