Szakál Aurél (szerk.): Halasi művészek - Thorma János Múzeum Könyvei 1. (Kiskunhalas, 1996)
Die Künstler von Halas
Die Künstler von Halas Die Kiskunhalaser bildende Kunst hat keine bedeutende Vergangenheit. János Thorma, der Sprößling von Kiskunhalas, die bedeutendste Gestalt der Geschichte der ungarischen Malerei, aber ebenfalls der Zeichenlehrer Árpád Dékáni, der Begründer und der Konstrukteur der ersten Entwürfe der Halaser Spitze, sind landläufig bekannt. Das Schicksal der bildenden Kunst war ähnlich den anderen Künsten sehr elend, die wohlhabende, bauer-bürgerliche Schicht als Mäzen übernahm nämlich keine wichtige Rolle. Mit Ausnahme von repräsentativen Ereignissen (z. B.: die Einweihung des Denkmals des Freiheitskampfes von Franz II. Rákóczi) beruhte das künstlerische Leben in der Vergangenheit auf der Tätigkeit einiger Zeichenlehrer und Kunstliebhaber. Zu diesen gehörten der Zeichenlehrer Géza Biczó, der in den 80-er Jahren des 19. Jahrhunderts in dem Sonntagsblatt (Vasárnapi Újság) regelmäßig publizierte und der Landwirt Máté Tumo, der neben seinem Beruf ab und zu malte. Durch die Zunahme der Ausstellungen in den letzten 30-40 Jahren akzeptierte die Öffentlichkeit, daß man sich mit der Malerei und Bildhauerei nicht nur zum Vergnügen beschäftigt, sondern das ist auch eine künstlerische Tätigkeit. Seitdem ist die Differenzierung der künstlerischen Auffassung der Schöpfer wahrnehmbar. Außer der realistischen, wirklichkeitsgetreuen Anschauungsweise erscheint die surrealistische, expressionistische und naive Kunst, dann seit den 80-er Jahren läßt sich die Wirkung der Neoavantgarde beweisen. Bevor man über diese Kunstrichtungen ausführlich schreibt, soll man sich in ein paar Sätzen mit dem Beruf, mit den Lebensbedingungen der zeitgenössischen Künstler von Halas beschäftigen. Die meisten sind Kunstliebhaber und Autodidakten, unter denen Leute mit vielerlei Beruf und Kultur z. B. pensionierter Eisenbahner, Diplomingenieur. Zu den professionellen Malern gehören einige Zeichenlehrer, die Kunsthochschule oder Kunstakademie absolvierten (Balázs Diószegi, József Baráth, József Szalai) und ein paar Künstler, welche diese Tätigkeit berufsmäßig ausüben. (Viola Berki und Katalin Rácz-Fodor, die sich mit der angewandten Graphik beschäftigt.) Diese Aufzählung und ebenfalls die folgende ästhetische Klassifizierung bezeichnet nicht unbedingt qualitative Unterschiede zwischen den Werken und Künstlern. Die im Buch erwähnte Maler zählen die Autoren nach ihren Werken und Charakterzügen ihrer Anschauung zu der Kategorie von Traditionalismus, der naiven und modernen Kunst. Der von uns gebrauchte Ausdruck Traditionalismus ist kein kunsthistorischer Stilbegriff, sondern die soziologische Kategorie einer bestimmten Geschmacksrichtung, welche die persönlichen Erfahrungen, den Glauben, die Erlebniswelt des Alltagslebens direkt mit bestimmten Darstellungsformen und Traditionen verknüpft. Kurz gesagt, es kann hier über eine analoge Denkart, über das auf die Ähnlichkeiten basierende Urteilsvermögen gesprochen werden. Das kann in der Porträt- und Landschaftsmalerei durch die thematische Identifizierung des Porträts mit dem Anblick zum Ausdruck kommen. Die Werke von Tibor Székely und Károly Zsebő bestätigen diese künstlerische Auffassung. Ihre visuellen Quellen sind auf den Realismus, Naturalismus und gewissermaßen auf den Impressionismus zurückzuführen, weil diese waren par exellence 48