Bárth János (szerk.): Tükörképek a Sugovicán - A kecskeméti Katona József Múzeum Közleményei 8. (Kecskemét, 1997)

Schellack, Fritz: Hajós – Ein ungarndeutsches Dorf im Umbruch. Zum Alltagsleben nach der politischen Wende von 1989

FRITZ SCHELLACK HAJÓS - EIN UNGARNDEUTSCHES DORF IM UMBRUCH. ZUM ALLTAGSLEBEN NACH DER POLITISCHEN WENDE VON 1989 Im gebotenen Zeitrahmen möchte ich im folgenden einige Aspekte eines Forschungsprojektes vortragen, das im Sommer 1995 von Studierenden und Mitarbeitern der Abteilung Volkskunde der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz in dem unweit von diesem Tagungsort gelegenen Ort Hajós durchgeführt wurde. Gestatten Sie mir zunächst einige Worte zu dem Projekt, zu den angewandten Forschungstechniken und abschließend zu einigen Ergebnissen. ZUM FORSCHUNGSPROJEKT Im Juni 1994 traf in Mainz eine Einladung von Ethnographen der Fachhochschule in Szeged ein, sich an Forschungen in dem Dorf Hajós zu beteiligen. Wir entschlossen uns damals kurzfristig, die Gelegenheit wahrzunehmen und hielten uns im Juli 1994 für einige Tage in Hajós auf. Die damaligen Arbeitsergebnisse wurden publiziert1 und gaben zugleich Anlaß zu weiteren Forschungen in Hajós. Es ist schließlich auf vorgehende Mainzer Forschungstraditionen in Ungarn hinzuweisen. 1988 hielt sich eine Gruppe von Studierenden unter Leitung von Herbert Schwedt in der Gemeinde Nadwar auf, mit dem Ziel, „die Spiegelungen der politischen und wirtschaftlichen Veränderungen der zurückliegenden Jahrzehnte in den sozialen und kulturellen Wandlungen zu erfassen, die ein ungarndeutsches Dorf erfahren hat.“2 Ein weiterer Grund, Hajós auszuwählen, war selbstverständlich die Tatsache, daß dort Deutsch und Schwäbisch gesprochen wird, wobei es ebenfalls einige Übung brauchte, die Mundart zu verstehen. Eine wichtige Arbeitsgrundlage für unseren Aufenthalt in Hajós bildete eine Forschungskonzeption, die schon in der Vorbereitungsphase stichwortartig formuliert worden war:- Veränderung des alltäglichen Lebens und der Kultur der Hajóser ungarndeut­schen im Spiegel ihrer Werturteile (Brüche, Kontinuitäten in den Bereichen Infrastruktur, Interaktion und Kommunikation). Veränderung im Alltag - Einkäufen, Warenangebot, Preisniveau, Einkaufsverhalten, Fernsehen, Telefon, Zeitungen. Veränderungen im Arbeitsalltag - Arbeitgeber, Arbeitslosigkeit, Schattenwirtschaft, Arbeiten im Ausland, Privateigentum (Weingärten, Landwirtschaft, Strukturwandel in Handwerk und Landwirtschaft).- Veränderungen der lokalen und regionalen Orientierungen, Mobilität, Auto, Bus, Einkäufen außerhalb, Schulbesuch, Lehre, Außenorientierungen (Strukturwandel ländlicher Gemeinden), Reisen ins Ausland, Partnerschaftsbeziehungen (Hajós, Hirrlingen, Minerbio, Lengenfeld). 7

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