Bárth János (szerk.): Tükörképek a Sugovicán - A kecskeméti Katona József Múzeum Közleményei 8. (Kecskemét, 1997)

Schellack, Fritz: Hajós – Ein ungarndeutsches Dorf im Umbruch. Zum Alltagsleben nach der politischen Wende von 1989

ca. 1000 Dias und Schwarzweißfotografien. darunter Reproduktionen von alten Fotos, sind im Verlauf des Forschungsaufenthaltes entstanden. Es bleibt festzustellen, daß es sich bei dem vorgestellten Ergebnis nicht um eine wahllose „Materialhuberei“ handelt, denn die gesamte Gruppe hatte sich sehr wohl ein Fragekonzept überlegt und verfolgte mit großer Aufmerksamkeit die oben skizzierte Forschungsintention. Es wurde stets reflektiert, und nach dem ersten ungestümem Anlauf des Projektes wurde bald bilanziert und analysiert. Der überwiegende Teil der Fotografien entstand ebenso nach einem Grundplan wie viele der Videoaufnahmen. Auch die eigene Rolle der Forschergruppe war ein häufiges Gesprächsthema, insbesondere dann, wenn plötzlich und ohne genauere Absprache ein Kamera-, ein Fotografen- und ein Interviewerteam an einer Gruppe stickender Frauen Interesse zeigten, oder wenn gleich mehrere Forscherinnen dem Gesang einer in Hajós bewährten Informantin lauschten. Nach Abschluß der Arbeiten vor Ort bleiben solche Situationen, die trotz bester Vorbereitung, trotz aller theoretischer Vorüberlegung immer wieder auftauchen als Anekdoten in Erinnerungen. Sie bleiben praktische Beispiele für geschicktes oder ungeschicktes Verhalten von Volkskundlern im Feld. Diese kurzen Bemerkungen zum Projekt und seiner Vorbereitung müssen genügen, auch soll auf eine Vorstellung des Ortes an dieser Stelle verzichtet werden. SKIZZE DER ERGEBNISSE Knapp ein Jahr nach Beendigung des Projektes in Hajós ist es gelungen, die Ergebnisse unseres Feldaufenthaltes zu publizieren.7 Darüber hinaus entstand eine kleine Fotoaussteilung, die in dieser Woche in Hajós erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird und schließlich ein 35minütiger Videofilm, der unter Leitung von Herrn Thomas Schneider M.A. hergestellt wurde. Der in den Anfangsüberlegungen zum Ausdruck gebrachte alltags- und gegenwartsbezogene Ansatz des Projektes spiegelt sich in allen Beiträgen wider. Daß es trotz der voneinander abgegrenzten Themenstellungen an einigen Passagen zu thematischen Überschneidungen kam, macht die enge Verwobenheit aller Facetten des Alltagslebens, das untersucht werden sollte, sehr deutlich. Ein weiterer Hinweis scheint mir hier allerdings noch notwendig, bevor ich zu konkreten Beispielen komme. Ein vierzehntägier Aufenthalt in einer Gemeinde bringt eine Fülle von Daten - und Dokumentationsmaterial. Diese vielfältigen Informationen sind sicherlich geeignet als Basis für eine Bestandsaufnahme mit Ansätzen einer Analyse der ersten Ergebnisse wie sie nun vorliegen. Dennoch - auch das war und ist uns allen im Rahmen dieser Untersuchung bewußt -wird es nur ansatzweise gelingen, in die Tiefen dörflichen Alltagslebens, mit allen ihren positiven und negativen Seiten einzudringen. Dazu bedarf es wohl jahrelanger Untersuchungen und eines besonderen Vertrauensverhältnisses zum Untersuchungsort. Doch auch für diesen Fall könnte eine Fülle problematischer Aspekte aufgeführt werden, z.B. die Behandlung von vertraulichen Informationen, persönliche Bindungen zum Untersuchungsort, letztendlich generelle Fragen der Forschungsethik. Unsere Studie kann und will sich aber nicht messen mit langfristig angelegten Forschungsprojekten oder Feldstudien, „dem Gesellenstück des Fachethnologen.“8 Sie stellt die Arbeitsergebnisse vor, die unter realen Bedingungen im Rahmen eines 9

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