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Zur Einführung in die Papyrusausstellung der Königl. Museen in Berlin
20 stand auf Elefantine, der südlichen Grenzfestung Ägyptens, eine zahlreiche jüdische Ansiedlung. Sie verehrte ihren Gott Jahu, den Gott des Himmels, in einem Tempel, der mit Säulen, steinernen Türpfosten und goldnen und silbernen Geräten ausgestattet war, durch einen ausgebildeten Opferkultus. Schon Kambyses hatte den Tempel vorgefunden und hatte ihn verschont, während er gegen die Heiligtümer der Ägypter wütete. Demnach muß diese Judenkolonie spätestens um die Mitte des sechsten Jahrhunderts v. Chr. gegründet worden sein, wahrscheinlich aber noch erheblich früher, denn ihr Opferkult des Jahu beweist, daß sie von den Anschauungen der Prophetenpartei, die lediglich den Tempel in Jerusalem als wahre Kultstätte gelten ließ und sich seit dem babylonischen Exil durchgesetzt hatte, noch völlig unberührt war. Vermutlich war es ursprünglich eine Militärkolonie, die schon vor der Einführung des „Gesetzes“ im Jahre 621 v. Chr. sich fern von der Heimat gebildet hatte. Unter der Perserherrschaft genoß sie ruhige Zeiten, bis im Jahre 411 v. Chr. die Abwesenheit des persischen Statthalters Arsames von den Priestern des auf Elefantine verehrten ägyptischen Gottes Chnum zu einem Schlage gegen den fremden Gottesdienst der Juden benutzt wurde. Im Bunde mit dem persischen Garnisonskommandanten zerstörten und plünderten sie den Tempel des Jahu. Vergeblich wandten sich die Vorsteher der Judengemeinde mit einem Hilfsgesuch an den Hohenpriester in Jerusalem und die Häupter der dortigen Gemeinde. Man versteht es, daß die auf völlig neuen Grundlagen errichtete Gemeinde der aus dem Exil Zurückgekehrten von den Stammesgenossen, die an der prophetischen Reform nicht teilgenommen hatten und nicht besser als Götzendiener waren, nichts wissen wollte. Daher blieb den Juden in Elefantine nichts anders übrig, als eine Gesandtschaft mit einem ausführlichen Schreiben an Ba-, goas, den persischen Statthalter in Judäa, abzuordnen,