Szakcikk gyűjtemény
Zur Einführung in die Papyrusausstellung der Königl. Museen in Berlin
15 Unter den Urkunden unserer Sammlung befinden sich drei Schriftstücke, die zur Zeit der 5. und 6. Dynastie (etwa 2500 v. Chr.) hinaufreichen und als älteste Beispiele der hieratischen Schrift Beachtung verdienen (No. 3, 4, 5). Dagegen beanspruchen dem Inhalte nach die sogenannten Kahunpapyrus den ersten Rang, eine sehr umfangreiche Gruppe geschäftlicher Dokumente aus dem Fajúm, von denen nur ein kleiner Teil bisher bearbeitet werden konnte. Sie sind den großen literarischen Handschriften des Mittleren Reiches (um 1900 v. Chr.) etwa gleichzeitig und bilden einen zusammengehörigen Fund. Es handelt sich in ihnen um Angelegenheiten eines Tempels; bald unterrichten sie uns über die dem Tempel zustehenden Naturallieferungen und ihre Verwendung sowohl für Opfer wie für den Unterhalt der Priester (No. 8), bald zählen sie die Priester auf, die an einem bestimmten Tage amtlich tätig sind (No. 9). Andere führen uns in den Briefwechsel der Priester ein; der Tempelschreiber Horemsaf schreibt wegen der für ein Totenopfer nötigen Rinder, die nicht rechtzeitig geliefert worden sind (No. 12), und auf einem anderen Blatte bestellt er sich für irgend einen Zweck gutes Rindsleder (No. 10). Wenn schon diese Texte für die wirtschaftliche Lage der Tempel und ihrer Diener wichtig sind und von vielen anderen noch weitere Aufklärung erwartet werden darf, so besitzt das Schreiben des Tempelvorstehers Nub- kere an den Vorlesepriester Pepihotep (No. 7) einen besonderen Wert für die Chronologie; es liefert nämlich ein festes Datum für das siebente Jahr des Königs Sesostris III.: „Wisse,“ so schreibt Nubkere, „daß der Siriusaufgang am 16. Tage des 4. Wintermonats stattfindet.“ Es läßt sich durch astronomische Berechnung ermitteln, daß dieser Siriusaufgang in die Zeit zwischen 1882/1 und 1879/8 v. Chr. fällt, eine Bestimmung, die der ägyptischen Geschichte im Mittleren Reiche zum ersten Male eine sichere chronologische Grundlage verleiht. Daß