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F. v. Winckel: Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise

232 F. v. Winckel, [22 dieses Möbels, sagt Nansen, dürfte einzig dastehen. Die heidnischen Grönländer töten alle Mißgeburten, die für nicht lebensfähig ge­haltenen kranken Kinder und alle kleinen, deren Mutter bei der Geburt stirbt, falls keine andere Frau sie säugen kann. Gewöhnlich werden die ersteren ausgesetzt oder ins Meer geworfen. Nach Klutschack wird das Eskimoweib durch die Entbindung auf volle vier Wochen „unrein“; sie wird schon vier Wochen vorder Niederkunft von dem Gatten getrennt und in eine separate Behausung gebracht, zu der nur die Frauen Zutritt haben. Bei den östlichen Eskimos geschieht die Entbindung von dem ersten Kinde in dem ge­wöhnlichen Igloo (Hütte), bei allen späteren muß sie ein besonderes zu ihrem Gebrauch gebautes Igloo beziehen (Hall), der Mann darf bei der Entbindung nicht zugegen sein. Auch die in den westlichen Gegenden wohnenden Eskimofrauen müssen in einer kleinen Hütte gebären, in welcher sie zusammen mit dem Aas irgendeines Tieres eingeschlossen werden. In dieser Hütte bleibt die Kreißende ganz allein und ohne Hilfe. Smith besuchte mehrere dieser Hütten, deren jede eine Wöchnerin, ein Neugeborenes, und eine sehr kleine, die eine Hündin und einen Wurf junger Hunde enthielt. Übrigens durch- schneiden die Eskimofrauen nach Holm den Nabelstrang mit einer Muschelschale, die Graslandnegerin zerreißt ihn mit den Nägeln. Die Eskimofrauen kommen wegen ihres breiten Beckens leicht nieder und sterben sehr selten im Wochenbett. Nach der Niederkunft dürfen sie eine Zeitlang die Hütte nicht verlassen, bisweilen erst nach zwei Monaten; nachdem sie dann ihre Kleider, die sie nie wieder tragen, mit einem andern Anzug vertauscht haben, besuchen sie alle um­liegenden Häuser, dürfen aber ein volles Jahr nicht allein essen. Bei den Grönländerinnen dürfen die Wöchnerinnen nicht unter freiem Himmel essen, aus ihrem Wassergefäß darf niemand trinken, niemand bei ihrer Lampe einen Span anzünden, und sie selbst dürfen eine Zeitlang nicht darüber kochen. Auch darf der Mann, wenn seine Frau in Wochen liegt, außer dem allernötigsten Fang, nichts arbeiten, weil sonst das Kind sterben würde; er ist auch mit der Wöchnerin unrein: Residuen eines sogenannten Männerkindbettes. Bei Unfruchtbarkeit wenden sie Hersagen von Zauberformeln an, oder binden Stücke von Schuhsohlen der Europäer um. Denn da sie sehen, daß diese fruchtbar sind, meinen sie durch die Sohlen, die einem Europäer als Unterlage gedient, werde deren Kraft in ihre Kleider übergehen usw. Aber sie benutzen auch einen Angekok d. h. einen ihrer Propheten und Gelehrten, die die Männer bezahlen, um der Unfruchtbarkeit der Frauen abzuhelfen. — Das Anbieten der

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